Exit Sugartown
Nach dem Tod ihrer Mutter versucht die 17-jährige Dawn, sich und ihre Familie im Slum der Stadt Sugartown mit Näharbeiten über Wasser zu halten. Als ihr dies nicht gelingt und sie zusehen muss, wie sich auch ihr erst 10-jähriger Bruder Charlie schon in einem Ziegelwerk abrackern muss, beschließt sie, sich einigen Schleusern anzuvertrauen. Die Flucht auf einem alten Lastwagen und die Überfahrt auf einem überfüllten Schlauchboot sind erst der Anfang einer gefährlichen Reise, denn auch nach der Ankunft in ihrem Zielland muss sie feststellen, dass Geldgier und Brutalität überall lauern und sie niemandem trauen kann. - Der Däne Martin Petersen, der bereits neun Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat und in Aarhus als Lehrer arbeitet, hat hier einen Roman geschaffen, der dem Leser das Thema Flucht nicht eindringlicher vergegenwärtigen könnte. Aus der Sicht der 17-jährigen Dawn in einfachen, klaren Worten detailgenau und drastisch beschrieben, trifft die spannende Geschichte direkt den Nerv der Leser, den das Schicksal des Flüchtlingsmädchens nicht loslässt. Allen Beständen nicht nur aus Gründen der Aktualität unbedingt empfohlen. (Übers.: Friederike Buchinger)
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Exit Sugartown
Martin Petersen
Dressler (2016)
285 S.
fest geb.