Der längste Winter

Der italienische Historiker Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant' Egidio, erzählt die Geschichte eines Winters. Jenes Winters der Jahre 1943/44, in dem die Herrschaft Mussolinis in Italien bereits an ein Ende gekommen war. Für die römischen Der längste Winter Juden brachte dieses Ereignis nur neuerliche Schrecken mit sich, denn bis die Stadt im Juni 1944 endgültig befreit wurde, verging eine grausame Zeit. Die deutschen Besatzer verhafteten zahlreiche Juden und ließen sie in die Vernichtungslager bringen, unzählige Juden mussten in diesem "längsten Winter" ihr Leben lassen. Doch die Besatzer rechneten nicht mit der überwältigenden Solidarität der römischen Bevölkerung mit den jüdischen Einwohnern. Kurzerhand erklärten sich Klöster und Pfarreien bereit, Juden aufzunehmen und zu verstecken, ebenso taten es viele Privatleute. - Riccardi zeichnet diese Geschichte nach und bietet einen Einblick in die bewegte Zeit zwischen dem Sturz des faschistischen Machthabers und der endgültigen Befreiung der Stadt. Das ist ein beeindruckendes Zeugnis. Dabei geht er auch auf die Frage ein, was Papst Pius XII. tun konnte und getan hat. - Für größere Bestände, besonders für jene mit einem Schwerpunkt Geschichte, ist das Buch empfehlenswert.

Fabian Brand

Fabian Brand

rezensiert für den Borromäusverein.

Der längste Winter

Der längste Winter

Andrea Riccardi
Theiss (2017)

462 S.
fest geb.

MedienNr.: 592257
ISBN 978-3-8062-3622-4
9783806236224
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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