Der Dreißigjährige Krieg

In einem ersten Teil des Buches befasst sich Wilson mit den komplexen Verhältnissen, die das Heilige Römische Reich in der zweiten Hälfte des 16. Jh. prägten. Die politischen und kulturellen, auch die religiösen Hintergründe müssen erklärt Der Dreißigjährige Krieg werden und so wird der Krieg in einen europäischen Kontext eingebettet. Der zweite Teil folgt dem Verlauf der für alle beteiligten Völker entsetzlichen Tragödie in annähernd chronologischer Ordnung. Dabei stand die Frage im Vordergrund, warum jegliche Friedensbemühungen vor Mitte der 1640er Jahre scheiterten. Im dritten Teil geht es um die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Folgen des Dreißigjährigen Kriegs und seine langfristige Bedeutung. So ist ein einmaliges Gesamtbild der Verhältnisse im Europa des 16. Jh. entstanden mit seinen schrecklichen Begleiterscheinungen von Hungersnot und Pest. Die Kapitel "Der Krieg als Medienereignis", "Flucht" oder "Grimmelshausen" verdienen große Beachtung durch Politiker und Literaturinteressierte, und die Krönung dieses wertvollen Buches ist das zusammenfassende Kapitel über die Erfahrung des Krieges. Fast 200 Seiten umfassen die Anmerkungen mit dem unmittelbaren Nachweis der dokumentarischen Belege, die umfangreichen Literaturangaben und das Personenregister. Kartenskizzen sind an der richtigen Stelle in den Text eingestreut und ein 16-seitiger Kunstdruckeinschub ergänzt den Text mit wertvollen Illustrationen. Das vorbildlich gestaltete und strukturierte und sehr gut übersetzte Werk ein wichtiges Standardwerk zur europäischen Geschichte dieser Zeit.

Armin Jetter

Armin Jetter

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Dreißigjährige Krieg

Der Dreißigjährige Krieg

Peter H. Wilson
Theiss (2017)

1143, [16] S. : Ill. (überw. farb.), Kt.
fest geb.

MedienNr.: 873361
ISBN 978-3-8062-3628-6
9783806236286
ca. 58,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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