Summertime

Im kleinbürgerlichen Heron Key im Süden Floridas wird am 4. Juli 1935 eine weiße Frau halb totgeprügelt. Der Verdächtige steht schnell fest: Henry Roberts muss es gewesen sein, ein Veteran des Ersten Weltkriegs und einheimischer Afro-Amerikaner, Summertime der erst kürzlich zurückgekehrt ist. Neben dem drohenden sozialen Unwetter, das die weiße Bürgerschaft heraufbeschwört, braut sich auf See ein Jahrhundert-Hurrikan zusammen. In der aufgeheizten Stimmung nimmt kaum einer die Gefahr wahr, bis es zu spät zur Evakuierung ist. Bevor Henry vom Mob gelyncht werden soll, kann er fliehen. Der erbarmungslos zuschlagende Sturm aber kennt keine Hautfarbe, schwarze und weiße Einwohner fallen ihm zum Opfer. Die wenigen Überlebenden müssen nach dem Hurrikan zusammenarbeiten, um ihre Stadt wiederaufzubauen. - Die Rassentrennung ist in den 1930er Jahren in den USA Alltag. Für die aus Europa zurückkehrenden Veteranen aber war es nur schwer zu ertragen, plötzlich nicht mehr als gleichberechtigt angesehen zu werden. Das führte zu sozialen Spannungen bis hin zu zahlreichen Lynchmorden an Afro-Amerikanern. Der Roman erzählt eine fiktive Geschichte aus dieser Zeit, die diese Spannung bewegend und mit kraftvollen Bildern näherbringt und aufzeigt, wie die Natur als großer Gleichmacher wirken kann. Sehr zu empfehlen! (Übers.: Andrea Brandl)

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Summertime

Summertime

Vanessa Lafaye
Limes (2017)

414 S.
fest geb.

MedienNr.: 587950
ISBN 978-3-8090-2653-2
9783809026532
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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