Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück

Student Leonhard verbringt Silvester allein zu Hause im Bungalow seiner Eltern. Als er am Neujahrsmorgen eine schlafende Frau in der Diele findet, tritt eine unerwartete Wende in seinem Leben ein. Die Lehrerinnen Maria und Emilie, zwei ältere Damen, Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück die in Leonhards Geschichte "Spätes Glück" genannt werden, sind auf dem Weg zu einem Kuraufenthalt. In Dresden bietet ihnen ein junger Mann mit Zopf an, sie nach Teplice weiter zu fahren. Handelt es sich dabei um Leonhards Klavierlehrer? Immer wieder tauchen in den elf Episoden Signalwörter auf, die dem Leser bekannt vorkommen, welchen man aber keine Bedeutung beigemessen hatte. So werden Assoziationsketten zwischen den einzelnen Geschichten geknüpft, ähnlich wie in Daniel Kehlmans Roman "Ruhm". Rückblicke und Abschweifungen geben den einzelnen Episoden Tiefe, sodass sie auch allein stehen könnten. Allen Geschichten wohnt etwas Geheimnisvolles inne. Gemeinsam ist den Splittern aus Lebensläufen, dass den Protagonisten mit einem Mal ihr Leben fremd vorkommt und sehnsuchtsvoll nach Liebe und Glück suchen. - Die Facetten des Rauten-Covers geben das Erzählverfahren sehr schön wieder. Sie legen den Fokus auf Details, die die zersplitterte Wirklichkeit surreal erscheinen lassen - wie auch die Geschichten des "Romans". Gerne allen Büchereien empfohlen.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück

Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück

Judith Kuckart
DuMont (2015)

218 S.
fest geb.

MedienNr.: 582268
ISBN 978-3-8321-9807-7
9783832198077
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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Auszeichnung: Roman des Monats