Solo für Frauenstimme
Kaum eine andere deutschsprachige Dichterin ist so populär wie Mascha Kaléko (1907-1975). Sie erlebte die "goldenen" oder "wilden" 1920er Jahre in Berlin hautnah mit. Ihre Beobachtungen und Erfahrungen aus und mit der Weltstadt flossen direkt in ihre Gedichte ein, die als "Gebrauchslyrik" oft den Alltag der kleinen und großen, der armen und reichen Menschen in den Mittelpunkt stellen und oft genug auch aufs Korn nehmen. 1938 floh sie mit ihrer Familie in die USA. - Katharina Thalbach liest auf dieser CD (Laufzeit fast 60 Minuten) insgesamt 53 (!) Gedichte von Kaléko. Oder sie inszeniert sie vielmehr, denn die Schauspielerin liefert viel mehr als eine Lesung. Kaum eine andere Stimme könnte die Texte so wunderbar rezitieren. Man möchte den Hörerinnen und Hörern beinahe schon empfehlen, die CD in regelmäßigen Abständen anzuhalten und sich an den Gedichten zu erfreuen. In kleinen Dosen genossen, wächst der Genuss nur. Diese Produktion kann Büchereien jeder Größe wärmstens empfohlen werden.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Solo für Frauenstimme
Mascha Kaléko. Gesprochen von Katharina Thalbach
Goya Lit (2017)
1 CD (ca. 59 Min.)
CD