Was unsere Kinder brauchen
Die als "Super-Nanny" bekannt gewordene Therapeutin stellt das Verhältnis von Eltern und Kindern unter das Motto Beziehung statt Erziehung. Eltern und Kind sind gleichwertig, nicht gleichberechtigt. Daraus folgt ein wertschätzender Umgang, der auf Vertrauen und Dialog basiert und Kindern (und den Eltern!) klaren Grenzen gibt, die die Kinder im natürlichen Streben zwischen den Polen Autonomie und Geborgenheit nicht überfordern. - Saalfrank verzichtet auf einen Maßnahmenkatalog und stellt sieben Prinzipien der Begegnung mit Kindern vor: z.B. Dialog statt Monolog, Vertrauen statt Kontrolle, keine Strafen, auch nicht als "Konsequenz" getarnt. Der höchste Wert ist dabei die Liebe, als "einzige Beziehungsform, in der wir Menschen frei und gebunden sein können." (S. 49). Saalfrank kann sich ohne Angst vor der Konkurrenz in das Angebot der modernen Erziehungsratgeber einreihen, ein empfehlenswertes Werk in ansprechender Aufmachung.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Was unsere Kinder brauchen
Katharina Saalfrank
Gräfe und Unzer (2016)
191 S. : Ill. (farb.)
fest geb.