München

1938 treffen sich Hitler, Mussolini, Chamberlain und Daladier in München zu einer internationalen Konferenz. Nach deutschen Übergriffen auf Tschechien droht der zweite Weltkrieg. Durch seinen britischen Bekannten Hugh Legat, der als Privatsekretär München im Außenministerium arbeitet, gerät Paul von Hartmann aus dem auswärtigen Amt an kompromittierende Unterlagen der Nationalsozialisten. Längst gehört von Hartmann einer Widerstandszelle an, die glaubt, mit Hilfe der Armee Hitler stoppen zu können. In Umkreis der Verhandlungen treffen die ehemaligen Oxford-Studenten erstmals wieder aufeinander. Zum dritten Mal nach "Fatherland" und "Enigma" widmet sich Bestsellerautor Robert Harris dem faschistischen Deutschland, um einen weiteren fiktiven Thriller vor historischem Hintergrund zu entwickeln. Realistisch entwirft Harris einen vielschichtigen Blick auf die zähen Verhandlungen zum Münchner Abkommen. Das Tauziehen um militärische und politische Macht, Loyalität, Intrigen und das Taktieren um spätere Konsequenzen zeichnet er stets nachvollziehbar, worunter allerdings die Spannung etwas leidet. Obwohl sich Harris nicht den vertrauten Naziklischees enthält, erscheint die Skizzierung seiner teils fiktiven, teil historischen Charaktere weitgehend glaubwürdig. Souverän unterstützt Sprecher Frank Arnold dies in der gekürzten Hörversion, wobei er glücklicherweise nicht versucht, Adolf Hitlers schnarrenden Tonfall zu imitieren.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

München

München

Robert Harris. Gelesen von Frank Arnold
Random House Audio (2017)

6 CD (ca. 478 Min.)
CD

MedienNr.: 592164
ISBN 978-3-8371-3935-8
9783837139358
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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