Sadako

Als die 12-jährige Sadako aus Hiroshima für ihre Schule an einem Staffellauf teilnimmt, bricht sie zusammen und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Dort wird Leukämie als Spätfolge des Atombombenangriffes 1945 auf ihre Heimatstadt diagnostiziert. Angeregt von ihrer Freundin fängt Sadako im Krankenbett an, Papierkraniche zu falten, weil eine japanische Legende besagt, dass einem die Götter einen Wunsch erfüllen, wenn man tausend Papierkraniche faltet. Ein knappes Jahr später erliegt sie aber ihrer Krankheit, bevor sie tausend Kraniche gefaltet hat. Sadakos Schulkameraden gründen zu ihrem Gedächtnis einen Papierkranich-Club, um Geld für ein Denkmal für sie zu sammeln. Bis heute senden Kinder aus aller Welt Papierkraniche nach Hiroshima, wo sie in Glasvitrinen ausgestellt werden, um ein Zeichen für den Weltfrieden zu setzen. - Ausgehend von der wahren Geschichte der Sadako Sasaki wird das tapfere japanische Mädchen und ihr 1950er-Jahre-Umfeld kindgerecht geschildert. Das Cover und die liebevoll gestaltete Bleistiftzeichnungen von Gerda Raidt fangen sehr schön die stille, melancholische Atmosphäre dieses berührenden Buches ein. In Zeiten atomarer Aufrüstung ist es wichtig, Kindern zu vermitteln, welch ungeheures Leid Atombombenangriffe auslösen. Das Buch bietet außerdem eine gute Möglichkeit, Kindern traditionelle japanische Alltagskultur mit ihren Umgangsformen, Gebräuchen und Festen nahezubringen. Mit Infos zum historischen Hintergrund, einem Glossar und einer Bastelanleitung für Origami-Papierkraniche - die leider nicht ganz einfach nachzuvollziehen ist - ausgestattet. Lehrer können Unterrichtsmaterialien zum Buch kostenlos beim Carlsen-Verlag downloaden. - Gern empfohlen für den Schulunterricht und für Leser ab 10 Jahren.