Der Himmel gibt, der Himmel nimmt

Der 1959 in Marrakesch geborene, mehrfach ausgezeichnete Autor erzählt in diesem berührenden und gleichzeitig humorvollen Schelmen- und Entwicklungsroman (frz. Original 2013) vom Schicksal Mimuns, eines marokkanischen Jungen, der von seiner hartherzigen Der Himmel gibt, der Himmel nimmt Mutter zum Betteln missbraucht wird. Weil das Baby bei Passanten Mitleid erregt und sie zum Spenden animiert, "vermietet" seine Mutter ihn sogar an andere Bettlerinnen und schnürt ihn gnadenlos ein, um ihn am Wachsen zu hindern. Durch einen seiner Brüder macht der mittlerweile verkrüppelte Junge die Bekanntschaft mit einem homosexuellen Professor, der ihm Schreiben und Lesen beibringt. Und als er bei einer Razzia zufällig eine erfolgreiche Liliputaner-Artistin trifft, in die er sich sofort verliebt, hält ihn nichts mehr zu Hause. Als Artisten-Paar feiern sie in Casablanca zwar große Erfolge, aber der von seinen Bandagen befreite Krüppel wächst doch noch zu einem kräftigen jungen Mann heran. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Liebe der beiden zerbricht. - Über das individuelle Schicksal Mimuns und seiner Familie hinaus vermittelt der einfühlsam erzählte Roman lebhafte Eindrücke vom bunten Leben und Treiben in einer marokkanischen Großstadt, insbesondere aber vom gnadenlosen Existenzkampf der Menschen am Rande der Gesellschaft. Lesenswert. (Übers.: Hilde Fieguth)

Der Himmel gibt, der Himmel nimmt

Der Himmel gibt, der Himmel nimmt

Mahi Binebine
Lenos-Verl. (2016)

216 S.
fest geb.

MedienNr.: 838604
ISBN 978-3-85787-466-6
9783857874666
ca. 21,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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