Loving se Germans

Er spielt Dr. Kleist in der erfolgreichen Fernsehserie und erhielt für die Darstellung von Franz-Josef Strauß in einer weiteren TV-Produktion den Bambi. Wer nicht auf seinen Namen schaut, würde nicht bemerken, dass die Wurzeln des beliebten Fernsehschauspielers Loving se Germans in England liegen. Diese europäische Konstellation und all die Verwicklungen, Missverständnisse und Unterschiede in Mentalität, Lebensweise und der Auffassung vom Schauspielerberuf kommen in dem Buch zur Sprache. Als Bayer, und als solcher kann der 1966 in München geborene Fulton-Smith getrost bezeichnet werden, versteht er manchen Spaß und bezieht zu Zeitthemen, wie etwa dem Brexit und Ausländerfeindlichkeit auch deutlich Stellung. Seine Sympathie gehört bayrischen Künstlern wie Gerhart Polt und selbst gekochten Gerichten wie eine Safran-Zander-Farce. Aber nicht nur das Standard-Thema Essen wird ins deutsch-britische Verhältnis gesetzt, sondern ebenso Schule, Jagd, Kino und Theater, Fußball, der Humor, die Landesgeschichte und das Verständnis von Europa. Sein Spiel mit Klischees gesellschaftlicher Natur ist eingebunden in die Darstellung des Lebenslaufes. In den 15 Kapiteln erfährt der Leser vieles von Fulton-Smith, teils sind es Gemeinplätze, teils Anekdotisches aus seiner deutsch-englischen Familie. Letztlich ist es immer die launige und im Plauderton gehaltene Selbstdarstellung eines Fernsehstars, der wohl auch dieser Rezension das Prädikat "typisch deutsch" anhängen würde. - Für Leser, die leichte Unterhaltung mit einer autobiografischen Note schätzen.

Helmut Krebs

Helmut Krebs

rezensiert für den Borromäusverein.

Loving se Germans

Loving se Germans

Francis Fulton-Smith. Unter Mitarbeit von Christoph Leischwitz
Ullstein extra (2017)

217 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 591891
ISBN 978-3-86493-041-6
9783864930416
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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