Aschimpa
Ein Wort sorgt im ganzen Land für Furore: als ein Forscher eines Tages das Wort "Aschimpa" entdeckt, wird es sofort genutzt - als Verb, als Eigenname, als Adjektiv, als Adverb, ja sogar als Ausruf und als Präposition. Da jedoch niemand genau weiß, was es eigentlich bedeuten soll, ist die Bedeutungsvielfalt groß und die Sprachverwirrung nimmt kein Ende. - Ein Kinderbuch über ein sprachanalytisches Thema ist eine heikle Sache und funktioniert wohl nur, wenn es mit lustigen Sprachspielen aufwarten kann und es entsprechend einschmeichelnd gestaltet ist. Der Text besteht aus vielen kurzen Dialogen zu und mit diesem merkwürdigen Wort. Besonders bezaubernd ist jedoch die Illustrierung: eine Augenweide sind die Blätter mit den großen abstrahierenden Farbflächen und minutiösen, detailverliebten Zeichnungen. Die Künstlerin hat hier viele Techniken, Stilmittel und gewagte Mustermixturen erprobt; sie hat schräge Perspektiven mit gewohnten Blickwinkeln kombiniert. In den Bildern wurde also genau das bewerkstelligt, was im Text erklärt werden soll. Ein leiser Zweifel bleibt angesichts der Adressaten: die Geschichte ist allein für Schulkinder denkbar, die Illustrierung richtet sich dagegen an wesentlich jüngere Kinder. Dennoch: wer sich (egal welchen Alters) auch einmal auf Ungewohntes einlassen will, kommt mit "Aschimpa" gut auf seine Kosten!
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Aschimpa
Catarina Sobral
Knesebeck (2015)
[16] Bl. : übers. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 6