Nero, der blutige Dichter

Bevor der sechzehnjährige Nero den römischen Thron bestieg, hatte seine Mutter den Stiefvater Claudius ermordet, um ihm so den Weg zur Herrschaft zu ebnen. Nero, von dem berühmten Dichter Seneca erzogen, liebte es, dilettantische Gedichte zu schreiben Nero, der blutige Dichter und diese zu deklamieren, als auch seine Gegner auf grausame Weise umzubringen. Er schreckte weder vor der Ermordung seiner eigenen Mutter und seiner Geliebten zurück, noch vor dem von ihm befohlenen Selbstmord seines Erziehers Seneca. Der Roman verfolgt die Entwicklung Neros vom beliebten Kaiser zum brutalen Despoten, der sich und die Realität immer mehr verkennt. - Das neu aufgelegte Werk des ungarischen Lyrikers Dezsö Kosztolányi (erstmals 1922) begeistert durch seine geschliffene, feinfühlige Sprache und erweckt so lang verstorbene Figuren und Epochen wieder zum Leben. Durch die psychologische Ausleuchtung der Personen erhält der Roman eine besondere historische Aktualität. Neben einem Brief von Thomas Mann, in dem er den jungen Kollegen hoch lobt, findet man noch ein Nachwort des Literaturwissenschaftlers Lothar Müller. Für größere Bestände mit historisch interessiertem Publikum gut geeignet. (Übers.: Stefan Isidor Klein)

Elisabeth Kemper

Elisabeth Kemper

rezensiert für den Borromäusverein.

Nero, der blutige Dichter

Nero, der blutige Dichter

Dezsö Kosztolányi
Rowohlt Berlin (2017)

334 S.
fest geb.

MedienNr.: 590788
ISBN 978-3-87134-185-4
9783871341854
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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