Stromer

Nach einer eisigen Nacht unter freiem Himmel macht sich Stromer auf, um etwas Essbares zu finden und sich aufzuwärmen. Obwohl die Straßen voller Menschen sind, wird er übersehen. Nur die Kinder haben noch Augen für ihn und Stromer fühlt sich wahrgenommen, Stromer als ein Mädchen ihm einen Keks schenkt.- In jeder Großstadt leben Obdachlose, für die niemand einen Blick hat. Stromer erfährt Ablehnung, Ignoranz, aber auch unerwartete Anteilnahme. Die Zuwendung eines Kindes ermöglicht ihm, einen Halt zu finden, zumindest für diesen Tag. Ein ungewöhnliches Thema für ein Kinderbuch, das hier eine ganz unspektakuläre und dabei sehr berührende Behandlung erfährt. Die schmutzig-grauen Zeichnungen, skizzenhaft und dabei sehr präzise, orientieren sich an der Perspektive des Obdachlosen, der auf diese Weise den Betrachtern sehr nahe kommt. Parallel dazu erlebt man den Alltag eines Kindes, das behütet aufwachsen darf. Es hat sich einen offenen Blick bewahrt, der das Elend nicht ausblendet. - Dieses kleinformatige Buch fängt das Leben eines Menschen für einen Tag ein und dieser knappe Einblick in ein Schicksal wird die jungen Betrachter empathischer durch die Welt gehen lassen.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Stromer

Stromer

Sarah V. & Claude K. Dubois
Moritz-Verl. (2017)

[32] Bl. : überw. Ill. (farb.)
kt.

MedienNr.: 590381
ISBN 978-3-89565-342-1
9783895653421
ca. 14,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 6
Systematik: KK
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