Leidenschaftlich kirchlich
Peter Klasvogt bezieht sich auf den Ursprung der Kirche: das "Eins-Sein" der Jünger, den pfingstlichen Aufbruch gegen alle Widerstände, die Wachstumsdynamik, das Reifen der frühen Gemeinde und viele andere in der Apostelgeschichte beschriebene Aspekte. Auch andere biblische Motive werden vom Autor aufgegriffen(z.B. die Gestalt des Mose). Diese setzt er in Beziehung zur Aufbruchsstimmung nach dem II. Vatikanischen Konzil, die er ziemlich ernüchternd betrachtet. Aus dem Geist des Ursprungs heraus möchte Klasvogt ermutigen, "leidenschaftlich kirchlich" zu sein in unserer Zeit. Er lädt ein zu neuen Wachstums- und Reifungsprozessen. Er schreibt biblisch-theologisch fundiert einen missionarischen Appell. Pointiert fasst Kardinal Marx diese Haltung in seinem Vorwort zusammen zur Frage, welche Menschen die Kirche brauche: "Kirchenliebhaber, die - nicht unkritisch, aber engagiert - für eine Kirche eintreten, die wenn auch mit Makeln und Runzeln behaftet, doch liebenswert und liebenswürdig, ja heilig ist". Auch wenn das Cover nicht gerade dazu einlädt, zum Buch zu greifen: theologisch interessierten Lesern empfohlen.
Frank Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Leidenschaftlich kirchlich
Peter Klasvogt
Bonifatius (2013)
164 S.
kt.