Allein

Während die Eltern arbeiten, müssen sie ihre kleine Tochter allein zu Hause lassen. Aus Langeweile beschließt das Kind, die weit entfernt lebende Großmutter zu besuchen. Aber die Fahrt mit dem Bus erweist sich als schwierig, die Stadt ist groß, Allein die Gegend unbekannt. Als das Mädchen aussteigt, findet es sich plötzlich in einer ganz fremden Welt wieder. So bedrohlich der Plot auch wirkt, so weich und versöhnlich ist die Bilderwelt dieser Graphic Novel gestaltet. Die Szenerien der Wohnung, der Busfahrt und vor allem der magischen Begegnungen des Kindes sind in zarten, verschwommenen Grautönen gezeichnet, die das Unheil ästhetisch abmildern. Die Märchenwelt, die das Kind betritt, lebt auch vom Kitsch, aber viele der Bilder haben untrügliche Qualitäten wie etwa ungewöhnliche Perspektiven, überraschende Detailaufnahmen, breite Naturpanoramen. Es ist ein tonloser Schwarz-Weiß-Film, der im Auge des Betrachters abläuft und dessen Text von den jungen Betrachtern gesprochen werden wird. Die zeichnerische Technik reduziert, damit die Rezipienten ihre Worte beitragen können: eine abenteuerliche Erzählung, die eine Warnung ausspricht und ein Happy End bereithält.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Allein

Allein

Guojing
Jacoby & Stuart (2016)

[54] Bl. : nur Ill.
fest geb.

MedienNr.: 587096
ISBN 978-3-946593-02-7
9783946593027
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 5
Systematik: KK
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