Zärtliche Klagen

Fast wie eine Reise in die Vergangenheit kommt der Kalligrafin Ruriko ihre Rückkehr in das alte Landhaus ihrer Eltern vor, als sie eines Abends dort ankommt, mit nichts außer zwei Reisetaschen. Verlorene Kindheitserinnerungen an traumhafte Sommer Zärtliche Klagen und die Unbeschwertheit des Landlebens kommen in ihr hoch, die sie das lieblose Eheleben in Tokio und all die körperlichen und psychischen Wunden, die ihr Mann ihr zugefügt hat, vergessen lassen. Doch schon bald übermannt sie die Einsamkeit und sie sucht Kontakt zu den Menschen in ihrer Umgebung. Unter ihnen sind auch Nitta, der Instrumentenbauer, und Kaoru, seine junge Assistentin. Bei ihnen findet Ruriko eine Art zweites Zuhause, angezogen von der Musik der Cembalos, aber auch von Nitta selbst. Zunehmend wächst ihre Verliebtheit für den Cembalobauer, der seit seinem Karriereende als Musiker keinen Ton mehr vor Publikum spielen kann, aber dennoch das Feingefühl, die Sinnlichkeit und die zarten Hände eines Pianisten besitzt. Aber da ist noch ein Hindernis im Weg: Kaoru. Da ergibt sich das unerwartete Angebot ihrer ehemaligen Kalligrafie-Lehrerin in Tokio, einen Fernkurs für Kalligrafie zu leiten, und damit die Gelegenheit, ein neues Leben zu beginnen. - Ogawas Roman ist voller Musik und Emotionen, ohne kitschig oder überspitzt zu wirken. Sehr zu empfehlen. (Übers.: Sabine Mangold)

Clara Braun

Clara Braun

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Zärtliche Klagen

Zärtliche Klagen

Yoko Ogawa
Liebeskind (2017)

269 S.
fest geb.

MedienNr.: 856200
ISBN 978-3-95438-073-2
9783954380732
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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