Bikos letzter Tag

Biko ist ein alter Hund, der in einer Familie mit zwei Kindern und einer Katze lebt. Es geht ihm nicht gut: Er hört schlecht, kann kaum gehen, hat ungewöhnlichen Durst. Aus seiner Sicht ist die Familie ihm anvertraut, auch wenn er seinen "Dienst" eigentlich nicht mehr verrichten kann. Die Situation verschärft sich so, dass seine Familie offensichtlich beschließt, ihn einschläfern zu lassen. - Das überaus emotionale Thema, das sehr vielen Familien mit Haustieren bekannt sein dürfte, wird eindringlich und behutsam zugleich aufgegriffen; da ist zum einen die Perspektive - der Leser folgt Bikos Gedanken, erlebt seine Erleichterung, als ihm klar wird, dass er von seiner Verantwortung, die Familie zu behüten, befreit wird, seine Erleichterung, endlich loslassen und der Müdigkeit nachgeben zu können; da sind zum anderen die seitenübergreifenden Illustrationen, vielfach in Groß- und Nahaufnahme, die die Hinfälligkeit des Hundes und zugleich die Sorge und Bedrücktheit der Familie zum Ausdruck bringen. Gestalterisch werden harte Striche vermieden, vorherrschend ist ein skizzierender, leicht verwaschener Stil, unterstützt von durchgehender Farbgebung in blassen Braun-, Gelb- und Grüntönen, die einen sanften Naturbezug herstellen. Schließlich der Text - recht lang, aber durch kurze, klare Sätze in einem auch für jüngere Kinder gut nachvollziehbaren Erzählton, der eine Vermittlung durch Vorlesen angebracht sein lässt. - Das Buch ist in allen Gestaltungselementen überaus gelungen und dem Thema mehr als angemessen, unbedingt empfohlen.