Marie Marne und das Tor zur Nacht

Die Technologie der Firma All Day Industries - kurz ADI - ermöglicht es Menschen, mehrere Tage ohne Schlaf auszukommen. Die Anzahl der Tage ist Veranlagung, doch bei der dreizehnjährigen Marie sind es statt üblicherweise bis zu 14 Tagen insgesamt Marie Marne und das Tor zur Nacht 113 Tage. Damit wird sie für ADI ein wichtiges Instrument, um das schwarze Tor in der Traumwelt zu öffnen. Da die Firma behauptet, ihren Vater dadurch aus dem Koma holen zu können, lässt Marie sich auf das Abenteuer ein und öffnet das Tor. Die Folge sind Alpträume und damit einhergehend Schlaflosigkeit der gesamten Menschheit, die Lösung immerwährende Wachheit und absolute Abhängigkeit von ADI und deren Inhaber Dr. Puck. Gejagt von Schergen der Firma gelingt es Marie mit Hilfe von Professor Monroe und dem Geheimbund der Benandanti, erneut in das Reich der Träume zu gelangen und das Tor zu schließen. Und nebenher beginnt sich ihre erste Liebe zu entwickeln. - Marie Marne ist keine Heldin, sondern ist Spielball der Geschehnisse, die es ihr dennoch zu beeinflussen gelingt. Der Sinn mancher Ereignisse wie die auf wirre Weise ablaufende "Taufe" durch die Nächtige in der Traumwelt erschließt sich nicht und bleibt ungeklärt. Dennoch eine flüssig zu lesende, auf einer schönen Grundidee aufbauende Geschichte zwischen Realität und Fiktion, die darauf hinweist, wie Menschen je nach Sichtweise "gut und böse" unterschiedlich definieren und sich hinter ihren Handlungsweisen ganz andere Absichten verbergen können.

Christian König

Christian König

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Marie Marne und das Tor zur Nacht

Marie Marne und das Tor zur Nacht

Christoph Werner
Osburg (2014)

245 S.
fest geb.

MedienNr.: 399377
ISBN 978-3-95510-037-7
9783955100377
ca. 17,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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