Madrid, Mexiko

Es ist starker Tobak, den der mexikanische Autor hier seinen Lesern zumutet. Freundschaft, die in gnadenlose Feindschaft und Rachlust übergeht, politischer Streit und das eher freudlose Schicksal im Exil stehen im Zentrum der Handlung, die nur selten zur Ruhe kommt. Sie beginnt mit einer skurrilen Szene, einem Doppelmord und einem Geliebten, der sich unterm Bett versteckt, aber derart verängstigt ist, dass er sofort das Land verlässt. Es ist nicht die erste Flucht in dieser dramatischen, erstaunlich kurzweiligen Familiensaga, die im Madrid der 1920er Jahre beginnt, dann die verfeindeten Kontrahenten, der eine Anarchist, der andere Kommunist, vor den Faschisten fliehend nach Mexiko verschlägt, um in diesem Jahrhundert in Spanien zu enden. Sie transportiert einiges an zeitgeschichtlichem Hintergrund, schildert en passant das spannungsgeladene Verhältnis zwischen Spaniern und Mexikanern und unterhält literarisch ansprechend Leser, die nicht allzu zimperlich sein sollten. (Übers.: Hans-Joachim Hartstein)