Der Himmel in deinen Worten

Das spontan geschriebene "ich auch" ist der Beginn einer anonymen Brieffreundschaft zwischen Declan und Juliet. Beide haben sie Menschen verloren, die ihnen nahestanden und beide kämpfen mit dem Gefühl, mitschuldig an deren Tod zu sein. Die Anonymität der Brieffreundschaft hilft ihnen, sich gegenseitig zu öffnen und sich zu ermutigen, Schritte aus der Trauer und Verbitterung heraus zu wagen. Am Ende wissen sie um die Identität des anderen. Ganz unvermutet müssen beide erkennen, dass sich ihre Wege schon oft gekreuzt haben. - Kemmerer erzählt die Geschichte aus den wechselnden Perspektiven der beiden Jugendlichen. Sie lässt ihre Protagonisten über sich hinauswachsen, stellt ihnen hilfreiche Freunde und Erwachsene an die Seite und am Ende der Geschichte sind selbst die eingefahrenen, schwierigen Familienkonflikte weitestgehend gelöst. Die Idee der Geschichte ist nicht neu und vieles ist für den Leser vorhersehbar. Die Familientragödien werden allerdings erst Stück für Stück offenbart und ein gewisser Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten. So gesehen solides, aber wenig herausragendes Lesefutter. (Übers.: Henriette Zeltner)