Schlick

Während Christian, der Vater ihres Neugeborenen, außer Landes ist, erkundet Svea das Haus, das Christians Urgroßeltern erbaut und alle nachfolgenden Generationen bewohnt haben und wo sie selbst nun auch lebt. In ihrer Einsamkeit räumt Svea das Schlick mit dem Inventar ihrer Vorgänger gefüllte Haus auf und findet dabei Feldpostbriefe von Christians Urgroßmutter, die diese im Ersten Weltkrieg an einen unbekannten Soldaten geschickt hatte. Abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen beschreibt Dorian vor allem in personalem Erzählstil die Gefühlswelt der beiden Frauen, deren Schicksal außer der Tatsache, dass sie beide in unterschiedlichen Epochen in demselben Haus allein mit einem Kind wohnen, sich auf magische Weise auch sonst ähnelt. Während Christians Urgroßmutter durch ihre Feldpostbriefe eine neue Liebesbeziehung beginnt, tröstet sich auch Svea vorübergehend mit einem anderen Mann, um der Einsamkeit zu entfliehen. Beide Figuren sind sehr realistisch gezeichnet. Der Plot ist ebenso interessant wie die gut recherchierte Beschreibung der Lebensverhältnisse auf dem Land im Ersten Weltkrieg. Ein unterhaltsamer spannender Roman, dessen Geschichte in einer lebensnahen Sprache erzählt wird.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Schlick

Schlick

Ada Dorian
Ullstein fünf (2017)

261 S.
fest geb.

MedienNr.: 592133
ISBN 978-3-96101-005-9
9783961010059
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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