Kirchenjahr 2
Von Sonntag zu Sonntag
Inhalt
Wissenswertes
Symbole, Bräuche und Rituale der Karwoche und Osterzeit
Praktisch erlebbare Elemente:
Für die Jüngsten (1-3 Jahre)
Für ältere Kitakinder und Grundschulkinder
Für Kommunionkinder
Für Jugendliche und Erwachsene
Wissenswertes
Diesmal geht es um die Zeit vom Palmsonntag zum Weißen Sonntag. Dazwischen liegen Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und das Osterfest. Und am Weißen Sonntag kommt schon das Fest der Erstkommunion in den Blick. Die Fastenzeit geht mit der Karwoche und Ostern dem Ende zu. Nach Ostern beginnt die „Weiße Woche“. Was bedeuten diese Namen, was haben sie mit Ostern und Karfreitag zu tun? Und was zeichnet den Weißen Sonntag aus?
Fastenzeit: Schluss mit lustig? Oder Fasten macht froh?
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und dauert bis Ostern. 40 Tage lang bereiten sich Christen auf das Osterfest, die Auferstehung Jesu Christi vor. Die Vorbereitungszeit auf Ostern heißt auch einfach Quadragesima, Zeit der 40 Tage. In der Bibel ist die Zahl 40 eine symbolische Zahl: Unter anderem fastete Jesus 40 Tage in der Wüste.
Wie das „bewegliche“ Osterfest, das am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird, so ist auch die Fastenzeit beweglich. Sie wird auch österliche Bußzeit genannt.
Aber worum geht es in der Fastenzeit konkret? Soll man einfach weglassen, was Spaß macht: Süßigkeiten und Alkohol, Handy und Computer? Und das Auto stehen lassen? Soll man sich auf Gesundheit und Fitness, Umweltbewusstsein und ein ausgewogenes Leben konzentrieren?
Es geht eigentlich um mehr, nämlich darum, sich selbst und das eigene Leben unter die Lupe zu nehmen: Wie sieht mein Lebensplan aus? Was ist Gottes Wille? Was ist das Wesentliche? Achte ich mich und achte ich meine Mitmenschen?
Die Fastensonntage - Nomen est Omen
Die Sonntage in der Fastenzeit heißen „Fastensonntage“. Eigentlich sind sie keine „Fastentage“. Denn jeder Sonntag ist „Erinnerung an Ostern“ und da wird nicht gefastet. Deshalb werden sie auch nicht zur 40-tägigen Fastenzeit gezählt. Mit ihren biblischen Botschaften können die Fastensonntage aber Wegweiser in der Vorbereitung auf Ostern und Programm zur inneren Einkehr sein.
Die Karwoche ist das Herzstück der Fastenzeit
Sie heißt auch Heilige Woche oder Große Woche, an deren Ende das größte christliche Fest gefeiert wird: Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Das alte Wort „kara“ steckt in dem Wort „Karwoche“ und bedeutet Klage und Trauer. In dieser Woche gedenken Christen des Leidens und Sterbens Jesu.
Eröffnet wird die Karwoche mit einer Palmprozession, die den Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag feiert. Der Name Palmsonntag erinnert daran, dass Jesus, auf einem Esel reitend, wie ein König und Retter empfangen wurde, dass die Menschen ihre Kleider vor ihm auf die Straße gelegt und ihm mit Palmzweigen zugejubelt haben. In der Hl. Messe wird an diesem Sonntag die Leidensgeschichte aus der Bibel (je nach Lesejahr: aus dem Matthäus-, oder Markus- oder Lukasevangelium) vorgetragen.
Zu Beginn dieses Gottesdienstes findet die „Palmweihe“ statt, bei der immergrüne Zweige (je nach Region von Buchsbaum, Wacholder, Weiden) und selbstgebastelte Palmsträuße gesegnet werden. Diese können später an kranke Menschen verschenkt oder auf die Gräber gelegt werden. Zu Hause steckt man gesegnete Palmzweige hinter das Kreuz.
Eine Anleitung zum Basteln der Palmsträuße steht unter „Symbole und Rituale der Karwoche und Osterzeit“.
Gründonnerstag
In Jerusalem wurde damals das Paschafest in Erinnerung an die Flucht der Israeliten aus Ägypten gefeiert. Mit starken Zeichen offenbart Jesus beim gemeinsamen Abendmahl den Jüngern seine Freundschaft und Liebe. Er teilt Brot und Wein mit ihnen und sagt: Das bin ich für euch. Das ist mein Leib und das ist mein Blut. Esst und trinkt! Tut dies zu meinem Gedächtnis! (nach dem 1. Korintherbrief des Apostels Paulus 11, 23-26). Das Abendmahl wird in jeder heiligen Messe gefeiert.
Vor dem Mahl wäscht Jesus den Jüngern die Füße und gibt ihnen ein Beispiel: Was ich euch getan habe, das sollt auch ihr für andere tun (Johannesevangelium 13, 15). Nach dem Mahl geht Jesus mit den Jüngern in den Garten Getsemani, wo er betet und sie wachen sollen, aber immer wieder einschlafen. Schließlich wird Jesus durch den Verrat des Judas dort gefangen genommen und verhaftet (vgl. Matthäusevangelium 26, 36-46).
In der katholischen Kirche feiert man die Hl. Messe vom letzten Abendmahl und zelebriert nach Möglichkeit die Fußwaschung. Im Gedenken an das Leiden Jesu schweigen nach dem feierlichen Erklingen des Glorialiedes die Orgel und die Glocken bis Ostern. Der Altar wird abgeräumt, Kreuze werden verhüllt und die konsekrierten Hostien werden aus dem Tabernakel an einen anderen Ort überführt. Auch wenn an diesem Tag oft Grünes gegessen wird, der Name Gründonnerstag kommt vermutlich von dem alten Wort „greinen“, das weinen bedeutet.
Einen Vorschlag für eine Agapefeier steht unter „Symbole und Rituale in der Karwoche und Osterzeit“.
Karfreitag
Aus der Leidensgeschichte: Jesus trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Als Jesus wusste, dass alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und neigte das Haupt und gab seinen Geist auf (Johannesevangelium 19, 17-18. 28-30).
Der Karfreitag ist im Gedenken an Jesu Leid und Tod der Tag des Kreuzes und der Trauer. Das Kreuz erinnert auch an Leid und Not, welches Menschen erfahren oder Menschen anderen Menschen antun. Gleichzeitig ist das Kreuz das Zeichen dafür, dass Gott uns Menschen auch in Leid und Tod nahe ist und uns nicht im Stich lässt. Deshalb ist es auch ein Tag der Hoffnung. In der katholischen Kirche versammeln sich die Gläubigen um 15 Uhr, also in der Todesstunde Jesu, in der Stille der Kirche zur Karfreitagsliturgie. Bei diesem Wortgottesdienst wird die Leidensgeschichte aus dem Johannesevangelium vorgetragen und das Kreuz wird besonders verehrt. Außerdem werden die großen Fürbitten gebetet. Wie der Aschermittwoch ist auch der Karfreitag Fast- und Abstinenztag, an dem man auf Fleisch und Genussmittel wie Alkohol verzichtet.
Eine Bastelanleitung für ein Kreuz und den Kreuzweg mit Kreuzwegstationen steht unter „Symbole und Rituale in der Karwoche und Osterzeit“.
Der Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe, der in Stille begangen wird. In manchen Kirchen wird ein Heiliges Grab dargestellt, das zum stillen Gebet einlädt. Man kann den Tag nutzen um in Ruhe Vorbereitungen für Ostern zu treffen: Ostereier färben, ein Osterlamm backen und eine Osterkerze vorbereiten.
Anleitungen dazu stehen unter "Symbole und Rituale in der Karwoche und Osterzeit".
Ostern ist für Christen das Fest der Feste und wird in der katholischen Kirche Hochfest der Auferstehung des Herrn genannt. Das höchste christliche Fest steht ganz im Zeichen der Osterfreude: Es gibt einen Ausweg aus aller Not und aus dem Tod. Denn Gott schenkt Jesus neues Leben und rettet ihn vor dem Tod. Und so schenkt er auch den Menschen neues Leben, das über den Tod hinausgeht.
Die Bibel berichtet, dass die Frauen früh am Ostermorgen zum Grab Jesu gehen um den Leichnam Jesu zu salben. Da finden sie das leere Grab und Engel verkünden ihnen: Er ist nicht hier. Er ist auferstanden (nach Lukasevangelium 24, 1-12). Was genau passiert ist, kann man nicht erklären: Es löst Staunen aus, Freude und Jubel, aber auch Zweifel. Wer hat damit gerechnet? Jesus hat den Tod besiegt und zeigt sich den Jüngern und den Frauen später auch selbst. Ostern liegt, wie das jüdische Passafest, immer auf dem Sonntag nach dem ersten Vollmond am Frühlingsbeginn (21. März). Da die Ostkirchen sich nach dem Julianischen Kalender richten, können Christen das Osterfest nicht weltweit alle gemeinsam feiern.
In heutiger Zeit findet die kirchliche Feier der Osternacht am späten Abend oder am frühen Ostermorgen statt:
- In der Lichtfeier versammelt sich die Gemeinde um das Osterfeuer: Das Feuer wird gesegnet und die Osterkerze vorbereitet. Sie symbolisiert den auferstandenen Herrn Jesus Christus, der Anfang und Ende (Alpha und Omega) ist. Die entzündete Osterkerze wird in einer feierlichen Prozession in die dunkle Kirche getragen. Dort wird das Licht ausgeteilt und an alle Gläubigen weitergegeben. Im feierlichen Osterlob (Exsultet) danken die Feiernden für das Licht und die Überwindung der Dunkelheit des Todes.
- Im Wortgottesdienst der Osternacht wird - in bis zu neun Lesungen - der Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen gedacht: Von der Erschaffung der Welt über die Befreiung des Gottesvolkes Israel aus Ägypten bis zum Evangelium von der Auferstehung.
- In der Tauffeier wird das Taufwasser geweiht, in dem die brennende Osterkerze in das Wasser getaucht wird. Bis heute ist die Osternacht der ursprüngliche Tauftermin. In der Taufe erhält der Täufling das Geschenk der Auferstehung Jesu Christi. Alle Mitfeiernden erneuern in der Osternacht ihr Taufversprechen.
- In der Eucharistiefeier wird das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Jesu Christi und in der Gemeinschaft am gemeinsamen Mahl das ewige Leben in Jesus Christus gefeiert.
- Die Eucharistiefeier der Osternacht ist geprägt durch den Ruf des ‘Halleluja’ -hebräisch: Preiset Gott - mit dem die feiernde Gemeinde schließlich auch entlassen wird.
Mit Ostern sind verschiedene Osterbräuche und Rituale (weiteres unter dem Punkt weiter unten) verbunden. So werden zum Abschluss der Osternacht Ostereier und Osterkörbe gesegnet, die man dann zu Hause oder in der Pfarrei beim Osterfrühstück gemeinsam verspeist.
Ostermontag, der zweite Ostertag steht im Zeichen der Emmaus Geschichte: Zwei Jünger sind auf dem Weg nach Emmaus. Unterwegs begegnen sie einem Unbekannten, der sie begleitet und dem sie ihre Trauer nach der Kreuzigung Jesu, ihre Fragen und Zweifel an der Auferstehung anvertrauen. In einer Herberge erkennen die beiden Jünger dann beim Brechen des Brotes, dass Jesus sie begleitet hat und ihnen erschienen ist. „Zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus“ (Lukasevangelium 24, 1-35)
Der Weiße Sonntag und die Erstkommunion
Der Name "Weißer Sonntag" kommt von den weißen Gewändern, die die in der Osternacht Neugetauften in der Frühzeit des Christentums trugen. Die weißen Kleider galten als Zeichen der Reinigung durch die Taufe und für das neue Leben durch die Auferstehung. Bald entstand der Brauch die weißen Kleider eine ganze Woche lang, von Ostern bis zum Weißen Sonntag zu tragen. Das ist die sogenannte „Weiße Woche“. Das Fest wird am Weißen Sonntag, dem ersten Sonntag nach Ostern, gefeiert. Der Termin ist aber nicht festgelegt und so gibt es viele Gemeinden, in denen die Erstkommunion an einem anderen Sonntag der Osterzeit gefeiert wird.
Als im 19. Jahrhundert erstmals am Weißen Sonntag auch Erstkommunion gefeiert wurde, wollte man die Verbindung von Taufe und Kommunion verdeutlichen: So wie Eltern und Paten für den Täufling den Glauben bezeugt haben, tun die Kommunionkinder das am Weißen Sonntag selbst. Die Verbindung zum Sakrament der Taufe wird bei der Erstkommunion auch durch die Kerzen deutlich und durch die weißen Kutten, die die Kommunionkinder in vielen Gemeinden am Fest tragen. Bei der Erstkommunion empfangen die Kinder das Sakrament der Eucharistie und bekommen zum ersten Mal die heilige Kommunion. Mit der ganzen Gemeinde wird die Aufnahme in die Gemeinschaft gefeiert. Normalerweise gehen Kinder in der 3. Klasse, mit etwa neun Jahren, zum ersten Mal zur Kommunion.
Meist macht die Vorbereitung auf die Erstkommunion den Kindern sehr viel Freude, denn sie findet in einer Kleingruppe statt und wird von erfahrenen Müttern und Vätern bzw. Katecheten begleitet. Die Kinder brauchen aber auch die Möglichkeit mit ihren Eltern bzw. ihrer Familie positive religiöse Erfahrungen zu machen. Die meisten Gemeinden bieten Familien- und Kindergottesdienste an, in denen die Kinder die Liturgie besser verstehen und mitmachen können. Eine gute Hilfe, mit Kindern über Gott ins Gespräch zu kommen, bieten auch Geschichten aus der Bibel, wenn sie lebendig erzählt werden, zum Mitspielen anregen, z.B. in einem Kamishibai/Erzähltheater präsentiert werden. (s. Praktisch erlebbare Elemente für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: für Kommunionkinder) Wertvoll sind die biblischen Geschichten besonders dann, wenn die Kinder einen Bezug zu ihrem persönlichen Leben herstellen können.
Symbole, Bräuche und Rituale der Karwoche und Osterzeit
… die diese Zeit greifbar und erlebbar machen:
Palmsonntag: Bastelanleitung Palmstock
Ein einfacher Strauß aus Buchsbaum wird mit Blumendraht zusammengebunden und mit bunten Bändern geschmückt. Das kann eine Werkarbeit für eine ganze Gruppe sein.
Man braucht: einen Besenstiel oder langen Stock. Mindestens 4 Rollen Krepppapier in verschiedenen Farben. Je nach Region: z.B. Buchsbaum- oder Weidenzweige. Klebstoff, Tesa, Schere, Blumendraht, und je nach Region: ausgeblasene, bemalte Ostereier, kleine Salzbrezel, kleines Kreuz aus Ästen zum Verzieren.
Zuerst werden 4-6 Hexentreppen aus Krepppapier in verschiedenen Längen hergestellt: Aus den Krepppapierrollen 5 cm breite Streifen schneiden. Für eine Hexentreppe benötigt man zwei verschiedenfarbige
Streifen.
- Zwei gleichlange Krepppapierstreifen im rechten Winkel aufeinander legen und mit Klebstoff zusammenkleben.
- Dann wird gefaltet: Immer den unteren Papierstreifen über den anderen Streifen falten. Zwischendurch etwas festdrücken.
- Am Ende der Streifen angekommen, werden diese miteinander verklebt. Jetzt die Hexentreppe etwas auseinander ziehen.
Nun werden weitere Hexentreppen in unterschiedlichen Längen und Farbkombinationen gefaltet. Quelle: http://www.bastelstunde.de/hexentreppe-falten-basteln/
Dann die Stange mit einem Krepppapierstreifen umwickeln und mit Tesa festkleben. Nun die Zweige mit Draht zu einem Strauß binden und an der Spitze des Stocks befestigen. Die Hexentreppen werden in die Zweige des Straußes gesteckt. Je nach Region kann der Palmstock noch mit ausgeblasenen, bemalten Ostereier oder kleinen Salzbrezeln an Fäden oder einem kleinen Kreuz aus Ästen an der Spitze verziert werden.
Gründonnerstag: Agapefeier
Am Abend des Gründonnerstags versammelt man sich z.B. in der Pfarrei oder in der Familie zum gemeinsamen Mahl in Erinnerung an das Abschiedsmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. (Die Agape ist eine gemeinsame Mahlfeier aus der Urkirche, mit der die Armen unterstützt und die Gemeinschaft der Christen gepflegt wurde.) Dazu bereiten wir Fladenbrot, evt. Kräuterquark oder Kräuter-/Knoblauchbutter, Traubensaft und Wein vor.
Rezept für Fladenbrot:
Zutaten: 500 g Mehl, 1 P. Trockenhefe, ½ EL Zucker, 1 bis 1½ Tassen lauwarmes Wasser, ½ EL Salz, Eigelb zum Bestreichen, Sesamkörner, Mohn, grobes Salz
Zubereitung: Mehl, Zucker, Salz und Hefe in eine Schüssel geben und das Wasser unter ständigem Rühren hinzugeben. Teigschüssel mit Tuch abgedeckt an einen warmen Ort stellen, bis Teig sich verdoppelt (ca. 2 Stunden).
Dann den Teig auf einer bemehlten Fläche gut durchkneten, bis er glatt ist. Ca. 9 Kugeln formen und jede Kugel etwa 2 cm dick ausrollen. Die Brote in genügendem Abstand auf ein Backblech geben und wieder gehen lassen (ca. 1 Stunde).
Nach belieben mit Eigelb bestreichen und Mohn oder Salz oder Sesam betreuen. Bei ca. 180 Grad goldgelb backen
Vorschläge für gemeinsame Aktivitäten:
- Gemeinsam kann der Tisch vorbereitet und gedeckt werden.
- Passende Lieder sind z.B.: Beim letzten Abendmahle, Gotteslob 282 oder Wenn das Brot das wir teilen, Gotteslob 470.
- Gemeinsames Tischgebet, z.B. Gotteslob Nr. 12, 4: O Gott, von dem wir alles haben, wir danken dir für diese Gaben. Du speisest uns, weil du uns liebst. O segne auch, was du uns gibst.
- Die Geschichte vom letzten Abendmahl aus der Bibel: nach dem 1. Korintherbrief des Apostels Paulus 11, 23-26 kann vorgetragen werden.
- Fürbitten können gebetet werden: Wir bitten für kranke und einsame Menschen, für die Flüchtlinge, Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten.
- Zum Abschluss gemeinsam beten: Gebet aus der frühen Kirche („Didache“/Kirchenordnung des 1. Jh.): Wie dieses Brot, aus vielen Körnern bereitet, jetzt ein Brot ist, und wie dieser Wein aus vielen Beeren jetzt ein Trank ist, so will Gott uns Menschen zueinander führen – in dieser Gemeinschaft und auf der ganzen Erde. Kommt und esst von diesem Brote, das uns eint! Jesus, der Herr, gebe uns seinen Frieden.
- Danach folgt das gemeinsame Mahl.
Karfreitag
Kreuz basteln: Am Karfreitag wurde Jesus an Kreuz geschlagen. Das Kreuz ist das Zeichen des Karfreitags. Aus zwei glatten Zweigen kann man mit Bastfaden ein Kreuz gestalten. Aus zwei Baumästen, einem längeren und einem kürzeren, lässt sich mit einem Seil ein Kreuz herstellen.
Kreuzweg: An den Freitagen der Fastenzeit (im Gedenken an den Todestag Jesu) und in der Karwoche wird in vielen Pfarreien der Kreuzweg gebetet. Es gibt Kreuzwege speziell für verschiedene Gruppen, Familien und Kinder. In vielen Kirchen ist der Kreuzweg mit den verschiedenen Kreuzwegstationen dargestellt, die die Leidensgeschichte Jesu erzählen:
1. Jesus wird zum Tode verurteilt.
2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz.
4. Jesus begegnet seiner Mutter.
5. Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz
tragen.
6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.
8. Jesus begegnet den weinenden Frauen.
9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
10. Jesus wird seiner Kleider beraubt.
11. Jesus wird an das Kreuz genagelt.
12. Jesus stirbt am Kreuz.
13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß der Mutter gelegt.
14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt. (Gotteslob Nr. 683)
Kreuzmandala zum Ausmalen: Eine besondere Kreuzdarstellung ist das Mandala, das mit Stiften ausgemalt und gestaltet werden kann.
Quelle: Bistum Trier / pdf Kreuzmandala
Ostern/Karsamstag
Osterkerze gestalten:
Man benötigt: Eine dicke, weiße Stumpenkerze. Verzierwachs aus dem Bastelgeschäft: Wachsplatten: Wenn man mit kleineren Kindern bastelt, kann man auch Knetwachs verwenden. Brettchen, spitzes Messer, evt. Schablonen aus Fotokarton.
Das Kreuz aus einer Wachsplatte ausschneiden (z.B. in rot). Vorsichtig auf die Kerze legen und andrücken. Den ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alphabets: Alpha und Omega aus einer Wachsplatte ausschneiden. Evt. zuvor Schablonen herstellen. Die vier Ziffern der aktuellen Jahreszahl ausschneiden (evt. mit Hilfe von Schablonen) und um die Kreuzbalken herum anbringen. Auf der anderen Seite der Kerze Motive nach Wahl anbringen: Ostersonne, Brot, Traube, Kelch, Baum, Blume.
Osterei: Das Ei ist das Zeichen für neues Leben. In der frühen Christenheit kannte man zuerst rot gefärbte Eier, später dann wurde in allen Farben gefärbt. Als Zeichen für das bunte Leben. Es ist ein schöner Brauch am Ostermorgen versteckte Ostereier oder -nester zu suchen.
Noch ein schöner Brauch ist Eier auszupusten, sie bunt anzumalen und in einen Strauß, oder auch Strauch im Garten, zu hängen.
- Eier mit Borstenpinsel mit Wasserfarben einfarbig anmalen. Gut trocknen lassen. Dann mit Deckweiß kleine Ornamente aufmalen.
- Ausgeblasene Eier rundum mit Holzleim bestreichen. Dann in trockenen Sand legen und wenden, bis das ganze Ei mit Sand bedeckt ist. Danach antrocknen lassen. Und dann das „Sandei“ mit einer Wasserfarbe anmalen.
Osterstrauß: Zweige von Forsythien oder Obstbäumen hereinholen, in eine große Vase stellen und mit den Eiern behängen.
Lebendiges Osternest: Mindestens zwei bis drei Wochen vor Ostern Weizenkörner oder Kressesamen in einen Blumentopf mit Blumenerde aussäen. Samen leicht mit Erde bedecken und vorsichtig angießen. Ans Fenster stellen und regelmäßig gießen. Nun kann man in den folgenden Tagen das Keimen des Samens und das wachsen der Pflänzchen beobachten. Bis Ostern ist ein lebendiges Osternest gewachsen, in das nun die bunten Ostereier gelegt werden können.
Das Osterlamm ist schon im frühen Christentum ein wichtiges Ostersymbol: Als Symbol für Jesus, der sich für die Menschen geopfert hat. Im Judentum war das Lamm ein Opfertier und spielte beim Paschafest im Gedenken an den Auszug aus Ägypten eine zentrale Rolle. Bei den Osterbräuchen kennt man das Osterlamm als süßes Gebäck, das auch im Osterkorb seinen Platz hat.
Osterlamm-Rezept (man benötigt eine Osterlammbackform)
Zutaten: 125 g weiche Butter/Margarine, 125 g Zucker, 1 Päckchen Vanillinzucker, 2 Eier, 125 g Weizenmehl, 1 Prise Salz, 5 Tropfen Zitronen-Aroma
Zubereitung: Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Lämmchen-Backform wird mit Margarine ausgefettet und mit Mehl ausgestäubt. Butter, Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mit dem Handrührgerät schaumig rühren, Salz und Aroma unterrühren. Die Eier hinzufügen und eine kurze Zeit auf höchster Stufe unter die Masse schlagen. Das gesiebte Mehl vorsichtig auf niedrigster Stufe zugeben und dann kurz unter den Teig rühren. Den Teig in die Backform füllen und sie auf ein Backblech stellen. Auf unterster Einschubleiste im Backofen ca. 20 Minuten backen. Form herausholen und noch etwa 10 Minuten abkühlen lassen, dann das gebackene Lamm aus der Form nehmen und auf einem Kuchendraht weiter auskühlen lassen. Das Lamm ggf. auf einer Kuchenplatte dekorieren, mit Puderzucker bestreuen, evt. mit Osterfahne oder Schleife verzieren.
In den Osterkorb, der an Ostern gesegnet wird, gehören: Bunt gefärbte Ostereier (Zeichen für die Auferstehung), Osterbrot (Zeichen des Lebens), Gebackenes Osterlamm (Zeichen für das ewige Leben und für Jesus), Schinken/Geräuchertes (Zeichen für die Fülle des Lebens), Salz (Zeichen für die Würze des Lebens), Kren/Meerrettich (Zeichen für die Bitternis des Lebens), Osterkerze (Symbol für den auferstandenen Jesus Christus).
Ein Korb kann mit einem weißen Leintuch ausgelegt und mit Buchsbaumzweigen, Frühlingsblumen, weißen und gelben Schleifen geschmückt werden. Zum Osterfrühstück können diese Speisen aufgetischt und verzehrt werden.
Den Brauch, dass der Osterhase die Ostereier bringt, kennt man seit dem 17. Jahrhundert aus der Pfalz, dem Elsass und Westfalen. Er ist seit Jahrhunderten ein Symbol für die Fruchtbarkeit. Weil er keine Augenlider hat und scheinbar nie schläft, wird auch erzählt, dass er Zeuge der Auferstehung gewesen sein kann.
Ostergebet:
Fröhlich sind wir Jesus Christ
Dass du auferstanden bist,
von dem Grab und von dem Tod.
Halleluja, großer Gott.
Osterlied: (auf die Melodie: Jetzt fängt das schöne Frühjahr an)
Ich schenke dir ein Osterei,
das Osterei bricht bald entzwei.
Die Osterfreude ewig sei.
Praktisch erlebbare Elemente für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Für die Jüngsten (1-3 Jahre)
Geschichtenkoffer: Das Wissen rundum Fastenzeit und Ostern, die religiösen Bräuche und Rituale bilden den Hintergrund für Aktionen und Projekte mit den Jüngsten. Für sie sind Themen wie der Kreuzestod Jesu noch nicht dran. Für sie steht an erster Stelle im Frühling Erfahrungen mit dem „neuen Leben“ mit allen Sinnen in der Natur zu machen. Naturerfahrungen wie das Zwitschern und der Nestbau der Vögel, aber auch Ostersymbole wie das Osterei, das Osternest, die Osterkerze wirken aus sich heraus und die Kinder können sie wahrnehmen: hören, sehen, riechen, fühlen oder schmecken. So kann man die Kinder behutsam und mit Freude an Erfahrungen in der Natur: suchen und finden (z.B. bei der Ostereiersuche), entdecken und erkunden (Wachsen und Blühen der Pflanzen) heranführen.
Mit dem Kofferspiel können die Kinder z.B. im Karneval die Lust am Verwandeln und Verkleiden entdecken (s. dazu: Karneval - ein Fest der Religion). Nun ist der Koffer noch mehr: Er ist ein Geschichtenkoffer mit Utensilien zum Geschichten erzählen: Mit den Kindern entdecken wir die Lust am Erzählen und Nachspielen von Geschichten. Und in der Frühlings- und Osterzeit darf es eine Geschichte aus der Natur sein:
Vorbereitung: Im Koffer befinden sich ein grüner Strumpf (Raupe) und ein braunes Tuch (Kokon), ggf. noch ein roter (Marienkäfer) und gelber Strumpf (Biene). Und ein Schmetterling.
Bastelanleitung Schmetterling:
Material: buntes Transparentpapier und ein Pfeifenputzer, Schere
• Zwei Quadrate aus farbigem Transparentpapier werden gebraucht, mit ca. 10 cm Kantenlänge.
• Die beiden Quadrate werden fächerartig gefaltet oder einfach in der Mitte gerafft. So entstehen zwei Flügel.
• Ein Pfeifenputzer wird in der Mitte gebogen und ein Stück zusammengedreht.
• Dann werden die beiden Flügel zwischen die Drähte gelegt. Und der Pfeifenputzer nochmals zusammengedreht.
• Zum Schluss können die beiden Enden des Pfeifenputzers wie Fühler auseinander gebogen werden.
Die Geschichte: Die kleine dicke Raupe
Es war einmal eine kleine Raupe. (Grüner Strumpf wird über einen Arm gestreift) Sie war ganz grün und am allerliebsten fraß sie grüne Blätter von einem Baum. Sie hatte immer sehr großen Hunger. Und so fraß und fraß sie. Und wurde dicker und dicker. Eines Tages setzte sich ein schöner roter Marienkäfer (ggf. streift weitere Person roten Strumpf über) auf ein Blatt, das die Raupe gerade fressen wollte. „Hu!“, rief die Raupe und schreckte zurück. „Geh weg! Das ist mein Blatt!“, rief der Marienkäfer. „Und du, du bist viel zu hässlich!“, meinte der Marienkäfer. Traurig drehte sich die Raupe um und kroch auf ein anderes Blatt zu. Dort wollte sie in aller Ruhe weiterfressen. Plötzlich summte es und eine Biene (ggf. streift weitere Person gelben Strumpf über) schwirrte heran. Sie schaute auf die kleine dicke Raupe herab und sagte: “Du bist so dick und rund! Du kannst dich ja kaum mehr bewegen!“ Da wurde die kleine Raupe ganz still. Und suchte sich einen Platz zum Ausruhen auf dem Baum. (Grünen Strumpf ausziehen. Strumpf auf ein braunes Tuch legen.)
„Was ist bloß mit mir los?“, fragte sie sich. „Ich bin schrecklich müde. Und ich brauche jetzt einen Platz ganz für mich allein.“, dachte sie und fing an sich einzuspinnen. (Strumpf wird in das Tuch eingerollt.) Sie baute eine Hülle, einen Kokon, ganz eng um sich herum. Ganz fest eingeschlossen wollte sie in dieser Hülle liegen und einige Tage schlafen. Eines Morgens wachte sie auf und spürte den warmen Sonnenschein. Sie bewegte sich und die enge Hülle riss auf. Sie reckte und streckte sich der Sonne entgegen, bis die Hülle ganz von ihr abfiel. „Ich fühle mich ganz wunderbar. Wie verwandelt!“, sagte sie, breitete erst den einen und dann den anderen Flügel aus. Sie war keine dicke Raupe mehr, sondern ein wunderschöner Schmetterling geworden. (Schmetterling wird hervorgeholt)
Zum Nachspielen: Am Schluss der Geschichte die Kinder einladen:
- z.B. eine Raupe zu sein: Decke bereithalten, wenn sie sich einwickeln lassen möchten, d.h. sich in einen Kokon einspinnen.
- Die Kinder dürfen Schmetterlinge sein und mit ausgebreiteten Armen wie mit Flügeln durch den Raum schweben.
- passendes Lied oder Fingerspiel dazu spielen:
Fingerspiel:
Die Raupe frisst,
die Raupe frisst
bis sie ganz dick gefressen ist. (Mit der Hand greifende Bewegungen machen)
Dann spinnt sich die Raupe ein.
Was wird jetzt mit der Raupe sein? (Langsam die Hand zur Faust ballen)
Sie liegt ganz still, (Die Faust still halten)
sie liegt ganz still,
weil sie ein Weilchen schlafen will.
Aber dann, aber dann
Schau dir nur die Raupe an-
was die sich alles traut! (Faust langsam öffnen)
Sie schlüpft aus ihrer Haut
und fliegt - als Schmetterling fort! (Geöffnete Hände an den Handgelenken überkreuzen und mit den Händen leicht flattern)
Eine Idee von heilpaedagogik-info.de
Aktionstipps:
- Die Krabbelgruppe in die Kita einladen und die Eltern mit ihren Kindern begrüßen.
- Mit dem Geschichtenkoffer die Geschichte von der kleinen, dicken Raupe erzählen und spielen.
- Den Eltern das Medienangebot präsentieren, speziell auch die Angebote für Familien mit kleinen Kindern.
- Alternativ: Gemeinsam mit den Kindern und ihren Eltern z.B. das Kamishibai schauen: Ostern feiern mit Emma und Paul (Kamishibai Bildkartenset)
Für ältere Kitakinder und Grundschulkinder
Osterwerkstatt
In der Karwoche bietet sich die Möglichkeit mit den älteren Kindern in einer Osterwerkstatt kreativ zu werden. Sie sind Bastler und lieben es Schätze z.B. in der Natur zu sammeln, damit zu werkeln und Dinge auszuprobieren. Motto: Ostern und Osterbräuche. Wie bringt man den Kinder diese nahe?
Diese Geschichte kann zur Einstimmung erzählt werden: Ei und Osterei: Neues Leben bricht hervor. Katharina war eine Königstochter. Sie lebte vor langer Zeit in der Stadt Alexandria in Ägypten. Damals hatten die Römer das Land erobert und es wurde vom Kaiser von Rom beherrscht. Er hieß Maxentius und war der mächtigste Mensch der Welt. Maxentius wollte alle großen Städte seines Weltreiches besuchen. Und eines Tages kam er mit einem prächtigen Schiff auch in den Hafen von Alexandria. Im Palast der Stadt fand für den Kaiser ein großer Empfang statt. Dort ließ er sich von allen wichtigen Leuten verehren und beschenken. So hatte er auch von Katharina erfahren, die eine Christin war. Und deswegen ließ er sie zu sich kommen. Sie sollte ihm von Jesus berichten.
Katharina wusste viele Geschichten von Jesus zu erzählen: Von seiner Geburt im Stall zu Betlehem. Von den Hirten auf den Weiden und den Sterndeutern aus dem Morgenland, die das Kind besucht hatten. Und von den Menschen, die in ihrer Not bei Jesus Hilfe und Heilung gefunden hatten. Der Kaiser hörte aufmerksam zu und er wollte mehr und mehr von Jesus erfahren. Denn ihm gefiel das, was Jesus unter den Menschen getan hatte. Seine Beamten und Ratgeber wunderten sich über das Verhalten des Kaisers. Denn in den vergangenen Jahren hatte er die Christen verfolgen lassen und viele von ihnen wurden sogar getötet. Katharina berichtete dem Kaiser vom Leben Jesu und von seinem Tod am Kreuz.
Schließlich erzählte sie davon, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. „Dein Jesus war ein großartiger Mensch und ich hätte ihn wirklich gerne kennen gelernt!“, sagte der Kaiser. „Aber von den Toten auferstanden? Glaubst du das wirklich, Katharina?“, fragte er ungläubig. Katharina nickte und sagte: „Ja, er hat den Tod besiegt.“ Da schüttelte Maxentius den Kopf und rief lachend: „Das will ich dir erst glauben, wenn du aus einem toten Stein neues Leben erwecken kannst.“
Da ging Katharina traurig davon. Wie sollte sie das beweisen? Aber dann kam ihr eine Idee. Eine Freundin hatte ihr nämlich am Flussufer des Nils etwas Wunderbares gezeigt: Gut versteckt im Schilf hatte eine Ente ihr Nest gebaut und sieben Eier hineingelegt. Ganz behutsam nahm Katharina ein Ei aus dem Nest, wickelte es vorsichtig in ein Tuch und ging damit am nächsten Tag zum Kaiser. Schon spürte sie, wie sich das Küken im Ei bewegte. Die Palastwachen führten Katharina zum Kaiser. Denn vor seinen Augen sollte das Wunder geschehen. Sie nahm das Ei aus dem Tuch heraus und hielt es dem Kaiser entgegen. Und schon begann das Entenküken ein winziges Loch in die Eierschale zu picken, das immer größer wurde. „Neues Leben!“, rief Katharina. Maxentius schaute zu, wie sich die kleine gelbe Ente in Katharinas Händen aus dem Ei befreite. „Aus dem scheinbar toten Ei bricht neues Leben hervor!“, sagte er sehr nachdenklich.
So ist das Ei zum Osterei geworden. Und wenn sich Menschen an Ostern mit Eiern beschenken, dann erinnert sie dieses Zeichen an das Wunder von Ostern: Jesus Christus ist von den Toten auferstanden. (nach einer Erzählung von Willi Fährmann)
Zu der Geschichte kann man konkrete Fragebeispiele geben:
- Was sollte Katharina nach dem Befehl des Kaisers tun?
- Wie hat sie es geschafft, das zu tun?
- Habt ihr eine Idee, was unsere Ostereier bedeuten und warum wir sie bunt färben?
- Vergleicht einmal das Ei, das Katharina dem Kaiser gebracht habt, mit dem Grab Jesu!
Aktionstipps:
- Ostereier auspusten und anmalen
- Osterkerzen mit Wachsplatten verzieren und gestalten
- Gemeinsam mit den Kindern Fladenbrot backen und mit ihnen eine Agapefeier am Gründonnerstag vorbereiten und feiern.
- Für Karfreitag mit den Kindern kleine Kreuze aus Zweigen und Ästen selber herstellen.
- Gemeinsam mit den Kindern den Kreuzweg in der Kirche betrachten
Alle Vorschläge und Anleitungen unter Symbole und Rituale in der Karwoche und Osterzeit.
- Mit der Gestaltung eines Ostergartens kann man den Frühling und „das neue Leben“ ins Haus holen: Der Ostergarten kann auf einem Tisch oder auf einer Fensterbank angelegt werden. Tuch oder eine Folie unterlegen. Dann können für die Gestaltung einer Landschaft Sand, verschiedene Steine, gesammelte Naturmaterialien wie Zapfen, Moos, Baumwurzel und -rinde, Dornenzweige und Buchs verwendet werden, auch kleine Töpfe mit Pflanzen.
- Im Ostergarten lassen sich Szenen aus dem Leben und der Leidensgeschichte Jesu nachempfinden: Am Karfreitag das Kreuz Jesu in die Landschaft stellen. Aus großen Steinen eine Grabeshöhle bauen. Die Osterkerze symbolisiert die Auferstehung an Ostern. (Leidensgeschichte Jesu in der Bibel z.B. nach dem Lukasevangelium 22, 14 – 23, 56).
Selbstverständlich kann man auch Szenen mit Personen oder Figuren nachspielen. Auch kann eine Osterkrippe aus Halbfertigteilen fertig gebastelt werden. Bezugsquelle: Diakonie Werkstätten, Kreuznacher Diakonie, Förderwerkstatt, Talweg 8, 55590 Meisenheim, Tel. 06753/10356, E-Mail: dw-foerderwerkstatt@kreuznacher-diakonie.de, www.kreuznacherdiakonie.de
Für Kommunionkinder
Die Kommunionkinder sind eine wichtige Gruppe in der Pfarrei, die insbesondere in der Kommunionvorbereitung die Angebote in der Pfarrei nutzen und vielleicht auch mit ihren Familien Nutzer der Bücherei sind.
In vielen Gemeinden ist es ein schönes Ritual, dass die Kommunionkinder eine gemeinsame Gruppenkerze basteln, die von den einzelnen Kommunionkindern abwechselnd mit nach Hause genommen werden darf. Diese Idee wird mit dem „Wandersack Erstkommunion“ aufgenommen, ein Konzept aus der Büchereifachstelle im Bistum Speyer. pdf
So funktioniert es: In einem Leinenbeutel stellt das Büchereiteam fünf interessante Medien zum Thema Erstkommunion zusammen und kann ein Infoblatt zur KÖB beifügen. Über die hauptamtlichen Mitarbeiter oder die Katecheten kommen die Beutel in die Kommuniongruppen. Die Kinder dürfen den Beutel eine Woche behalten und geben ihn dann, wie die Gruppenkerze, an das nächste Kind in der Gruppe weiter. Damit die Kinder die Medien kontrollieren können, ist ein foliertes Blatt mit den Abbildungen der Medien im Beutel enthalten. Die Familien der Kommunionkinder bekommen über den Wandersack Zugang zu religiösen Medien, die zu Hause in der Familie zu Gesprächen anregen können, auch zum Beten oder Vorlesen.
Aktionstipps:
- Um den Eltern und Kommunionkindern die Angebote der Pfarrei bekannt zu machen, bietet sich ein Treffen im Rahmen der Kommunionvorbereitung in der Bücherei an.
- Wenn die Kinder diesen Ort kennen und ggf. auch von den Eltern gebracht/abgeholt werden, ist dies eine gute Chance für weiteren Kontakt.
- Es bietet sich an diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit einem Hauptamtlichen zu machen.
- Im Rahmen des Treffens kann man z.B. mit den Kommunionkindern ein Kamishibai/Erzähltheater zu einer Jesusgeschichte gestalten (Die wunderbare Brotvermehrung, Jesus segnet die Kinder, der barmherzige Samariter etc.).
- Man kann ein Lied aus der Kommunionvorbereitung singen.
- Den Kindern wird die Bücherei präsentiert.
- Im Rahmen dieser Veranstaltung kann ein eigener „Wandersack Erstkommunion“ eingeführt und der Gruppe überreicht werden.
Für Jugendliche und Erwachsene
Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus von Papst Franziskus
Das Osterfest verheißt neues Leben, ewiges Leben. Gott schenkt es den Menschen. Mit Freude, Dankbarkeit, aber auch mit Achtsamkeit darf man es empfangen und leben. Denn es bedeutet auch Verantwortung. Mit der Enzyklika Laudato si, die am 18. Juni 2015 erschienen ist, hat Papst Franziskus eine Enzyklika herausgebracht, die die Erwartungen übertrifft: Sie ist viel mehr als eine Umweltenzyklika. Sie ist eine Gerechtigkeits- und Umweltenzyklika, in der Papst Franziskus unser Leben auf unserem Planeten ganzheitlich betrachtet und alles mit allem in Beziehung sieht, in Gottes Schöpfung gegründet. In das Zentrum stellt er den Zusammenhang zwischen Frieden und Gerechtigkeit in der Welt und der Bewahrung der Schöpfung. Umwelt- und Armutsfragen kann man nicht voneinander trennen. Und natürlich sieht er die Verantwortlichen in den reichen Ländern unserer Erde in einer besonderen Verantwortung:
51. Die soziale Ungerechtigkeit geht nicht nur Einzelne an, sondern ganze Länder, und zwingt dazu, an eine Ethik der internationalen Beziehungen zu denken. Denn es gibt eine wirkliche „ökologische Schuld“ – besonders zwischen dem Norden und dem Süden – im Zusammenhang mit Ungleichgewichten im Handel und deren Konsequenzen im ökologischen Bereich wie auch mit dem im Laufe der Geschichte von einigen Ländern praktizierten unproportionierten Verbrauch der natürlichen Ressourcen., Verarmung der örtlichen Landwirtschaft und Viehzucht, Krater, eingeebnete Hügel, verseuchte Flüsse und einige wenige soziale Werke, die nicht mehr unterhalten werden können.“[30]
Wichtig ist ihm der Dialog zwischen allen Beteiligten d.h. allen Weltbewohnern
und er lädt auf seine besondere Art alle zum Gespräch ein:
14. Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle.
Besonders wichtig ist ihm dabei auch der Dialog zwischen den Religionen und zwischen Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche. Ideologische Kämpfe und Scheuklappen müssen überwunden werden.
201. Der größte Teil der Bewohner des Planeten bezeichnet sich als Glaubende, und das müsste die Religionen veranlassen, einen Dialog miteinander aufzunehmen, der auf die Schonung der Natur, die Verteidigung der Armen und den Aufbau eines Netzes der gegenseitigen Achtung und der Geschwisterlichkeit ausgerichtet ist. Dringend ist auch ein Dialog unter den Wissenschaften selbst, denn jede von ihnen pflegt sich in die Grenzen ihrer eigenen Sprache zurückzuziehen, und die Spezialisierung neigt dazu, sich in Abschottung und in eine Verabsolutierung des eigenen Wissens zu verwandeln. Das verhindert, die Umweltprobleme in geeigneter Weise anzugehen. Ebenfalls wird ein offener und freundlicher Dialog zwischen den verschiedenen Ökologiebewegungen notwendig.
Aktionstipps:
Hier kann die Enzyklika kostenlos heruntergeladen werden pdf
- Die Enzyklika in einer Gesprächsrunde vorstellen. Dazu kann eine Präsentation genutzt werden: misereor.de
Die Enzyklika ist vom Papst mit der folgenden Vorgehensweise geschrieben worden:
1. Sehen, 2. Urteilen, 3. Handeln, 4. Beten und Feiern.
- Ein Vorschlag ist: die Gesprächsrunden auch an dieser Vorgehensweise zu orientieren.
- Besondere Themen können aufgegriffen und gesondert behandelt werden: Klima. Gerechtigkeit, Ernährung, Ökologische Umkehr…
- Für die Gesprächsrunden gibt es weitergehendes Material: unter dem Misereorlink, s.o.
Das Kirchenjahr in praxisnahen Konzepten
www.borromaeusverein.de - Glauben (er)leben
Autorin, Marita Raude-Gockel
Redaktion, Ulrike Fink
Kontakt über E-Mail
Februar 2016
zum kostenlosen Download
weitere Infos
zu den Festtagen: Ostersonntag, Karfreitag, Gründonnerstag, Palmsonntag in einem Link des Bistums Trier
Osterkrippe:
werkblaetter.de
badwindsheim-evangelisch.de
Weißer Sonntag:
katholisch.de
Borromäusverein
Medienlisten
immer wieder neue