Schwerpunkt: Vergiss mein nicht

Würde und Wert / Vertrauen und Glauben / Kultur und Biografie

Die Recherche brachte vielzählige Ergebnisse, im Magazin BiblioTheke 4.16 stellen wir Ihnen einiges genauer vor. Diese Online-Seite ergänzt die Ausgabe, hier gibt es weitere Informationen, Beiträge, Konzepte und Materialien. Direktlinks zu allen Beiträgen erleichtern Ihnen die Suche.

In einigen Beiträgen sind persönliche Erfahrungen, von den Autoren und von mir, mit eingeflossen. Jeder macht seine eigenen und kaum eine gleicht der anderen – aber jede ist zu respektieren. Sie können als Impuls gesehen werden für eine eigene Idee, sie können beruhigen, weil es anderen auch so geht, sie können auch aufrühren, weil sie erinnern, an Menschen oder Situationen. Das alles darf sein und ist gewollt so.

Wenn Sie Anregungen und Ideen, vielleicht schon durchgeführt in Ihrer Bücherei oder an anderen Orten, mit oder ohne Partner, haben, senden Sie uns diese zu und wir stellen sie andern vor. So kann das ganze Netzwerk Büchereiarbeit davon profitieren. Schreiben Sie mir unter redaktionbit@borromaeusverein.de

Ihre Ulrike Fink
September 2016

 

Links der Artikel im Magazin

Links der Artikel im Magazin - plus der angegebenen Ergänzungen


Der Wunsch nach Berührung

Am Anfang des Lebens und am Ende auch von Annette Berggötz, respectare.de 

Ein Stück Vertrautheit
Die Wort-Gottes-Feier von Schwester Anneliese Hader als pdf Datei
Schwester Anneliese im Interview mit katholisch1tv
Bayerischer Hospiz- und Palliativverband e.V. zur Seite
Erklärende Worte zum Hospiz bei pflegewiki.de

Wort-Gottes-Feiern stellt der Borromäusverein jährlich in einer Broschüre zum Buchsonntag zusammen. Sie sind auch das ganze Jahr über einsetzbar. Zum Buchsonntag

Altern und Unsterblichkeit
Glaube als Schatz im Alter von Peter Dyckhoff - Langfassung als pdf Datei
Seiten des Autors: peterdyckhoff.de, Stiftung-Ruhegebet.de

Demenzionen – Theater für und mit den Menschen
Eine Zeitreise zu Erinnerungen von Janina Mogendorf       
Jessica Höhn, Bundesverband Theaterpädagogik
Video-Link, demenzionen.de, jessica-hoehn.de

Ulrike Traub, Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg
ulriketraub.de, theaterkonstanz.de, Beitrag: Die schöne Zeit geht wieder heim

RosenResli
Lebensqualität durch Kultur von Ulrike Fink       
rosen-resli.net und Beiträge im Blog

"Alt werden ist schön, aber bitte mit Sahne"
Altersbilder – Wanderausstellung von Ulrike Fink
programm-altersbilder.de, Wanderausstellung, Wettbewerb


Ergänzung:

Rosenduft, Brotgeschmack und Heimatklang
Sinneserfahrungen
von Ingrid Brütting – Beitrag als pdf Datei

Ein Kalender mit Impulsen für biografisches Arbeiten von LebensMutig, der Gesellschaft für Biografiearbeit. Die Autorinnen Silvia Nett-Kleyboldt und Ingrid Brütting, die beide über Biografiearbeit zum Schwerpunkt schrieben, haben beide auch am Kalender mitgearbeitet. zum Kalender

 

Kurzlink-Sammlung aus dem Magazin

Kurzlink-Sammlung aus dem Magazin - plus weitere Links

Litfass: Erinnerungskoffer
Die unterschiedlich gefüllten Koffer regen zu Gesprächen an und eignen sich als Gedächtnistraining für Einzelne und in der Gruppe.

Die Koffer enthalten Ideen- und Liederbücher, CDs und viele Gegenstände zum Anschauen und Anfassen, sodass auch Menschen mit Demenz angeregt und aktiviert werden. Inhalt und die Preise (ab 140€) werden aufgezählt. Link


Volksliedertexte

An diese erinnern sich oft und gerne unsere alten und auch die dementen Menschen. Liedtexte von A-Z. Link

Reparaturdienst "Senioren helfen Senioren"
Der ehrenamtliche Reparaturdienst besteht aus einer Gruppe von zurzeit 12 handwerklich begabten Ruheständlern. Unser Ziel ist es, älteren Menschen in ihrem häuslichen Umfeld bei kleinen Reparaturen, die sie nicht selbst erledigen können oder auch gewerbliche Hilfe sich nicht leisten können, zu helfen. Die Truppe verwaltet und organisiert sich selbständig, finanziert durch Spenden.

Aachen, per Mail, Namen, Wohnsitz, Telefonnummer und Art des Schadens nennen. Link

Wir bringen zwei- und vierbeinige Senioren zusammen
Das Projekt richtet sich gezielt an ältere Menschen, die Katzen ein Kuschelzuhause geben möchten. Unsere Katzensenioren sind schon was gesetzter, klettern keine Gardinen mehr hoch und mögen ein gemütliches Plätzchen auf dem Sofa. Dennoch fordern Sie Aufmerksamkeit ein, sorgen für einen regelmäßigen Tagesablauf und für eine Aufgabe. Sie sind die idealen Gesellschafter für ein ruhigeres Zuhause.

Katzenschutz Bonn/Rhein-Sieg e. V., Susanne Wanninger, per Mail, Link

Initiativen älterer Menschen
Überblick über die Vielfalt des freiwilligen Engagements älterer Menschen:
- Mehr als 1200 Initiativen präsentieren sich.
- Ein breites Spektrum an Ideen wird aufgezeigt, für die sich der Einsatz lohnt.
- Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit den Initiativen.

Desweiteren Infos zum Thema "Freiwilliges Engagement" und über Institutionen und Einrichtungen, die sich mit "Bürgerschaftlichem Engagement" befassen. Link

4 Pfoten für Sie - Hunde-Besuchsdienst
Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens positive Erfahrungen mit Tieren gemacht. Sie vermitteln uns Wärme, spenden Trost und geben Anlass zur Freude. Hunde scheinen für diese Aufgabe besonders geeignet zu sein.

Im Verlauf einer Demenzerkrankung wird die verbale Verständigung immer schwieriger. Das nonverbale Ausdrucksverhalten von Hunden kommt der emotionaleren Kommunikations von Menschen mit Demenz sehr entgegen. So gelingt es über die Begegnung mit Hunden Gefühle und Erinnerungen zu aktivieren, die Nähe und Kontakt ermöglichen. Link

Singen und Spielen
Jörg Hanke-Lindow ist Altenpfleger und Altentherapeut und sammelt aus seiner Arbeit heraus Konzepte die er auf seinen Seiten vorstellt. Er schreibt: Ich denke es wird viele geben, die sich auch unter schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen das Herz am rechten Fleck bewahrt haben und gern auf diese Art arbeiten würden, jedoch das notwendige Material oder die methodischen Hinweise fehlen.

Die Ideen, Materialien und auch die Lieder und Liedtexte stellt er kostenfrei zur Verfügung. Link

Sing mit - bleib fit
...ist eine Initiative des Chor Verbandes NRW e.V. zur Förderung des gemeinschaftlichen Singens von älteren Menschen. Ziele sind die Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität durch soziale Kontakte, körperliche Aktivität und kulturelle Teilhabe.

Diese sollen erreicht werden durch Neugründung von Singgemeinschaften und Förderung bestehender Chöre mit höheren Altersdurchschnitt, durch Hilfestellungen organisatorischer und praktischer Arbeit und auch durch Qualifizierungsmaßnahmen der musikalischen Leiter / innen. Link

Singen im Chor
Auf der Seite des Bonner Seniorenchores habe ich einen schönen Satz gelesen. Zitat: „Singen! Eines der schönsten Dinge im Leben für meinen Körper, meine Sinne und soziales Bewusstsein ist: im Kreis von Gleichgesinnten gemeinschaftlich etwas zu schaffen: Ein Lied, das anderen Freude macht!“

Vielleicht gibt es auch bei Ihnen am Ort oder in der Nähe einen Chor, in dem Sie selbst mitsingen mögen oder den Sie anfragen zu einem Liederabend in der Bücherei oder auch im Altenheim. Den Singen, dass habe ich nicht nur bei der Recherche gelernt, hilft ungemein. Link

Ibk-kubia - Kulturelle Bildung im Alter
Serviceplattform und Fachforum für alle, die kulturelle Bildung und Teilhabe von älteren Menschen ermöglichen möchten, wie Kultureinrichtungen und Verwaltungen, Kulturschaffende usw. kubia informiert nicht nur über eigene Projekte, Publikationen und Fortbildungen, sondern bietet Infos über Aktivitäten und Veranstaltungen, Hinweise auf Literatur, interessante Internetseiten und Akteure im Themenfeld der Kulturellen Bildung im Alter.

Broschüre mit allerlei Beiträgen, u.a. sind RosenResli oder die Biografie Artikel dadurch angestoßen worden. Vielleicht finden auch Sie Anregungen durch die Lektüre. Die Broschüre finden Sie unter Publikationen, Impulse für die Kulturarbeit mit Älteren. Link

Theatergold ist ein Arbeitsfeld von ibk-kubia am Remscheider Institut für Bildung und Kultur e.V. Ein Besuch der Seiten zeigt an welchen Orten in NRW es Theater, Tanz uvm. für ältere und auch für demente Menschen gibt. Link

In dem Projekt "dabei und mittendrin" ermutigen wir Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zur aktiven Teilhabe am Gemeindeleben und unterstützen Kirchengemeinden in der Öffnung ihrer Angebote für Menschen mit und ohne Demenz. Link

Eine 65-seitige Broschüre "dabei und mittendrin" - Gaben und Aufgaben demenzsensibler Kirchengemeinden unterstützt Sie mit fachlichen Impulsen, praktischen Anregungen und Hintergründen für den Weg zu einer demenzsensiblen Gemeindearbeit und passenden Ansprechpartnern im Raum Köln. Zur pdf

„Schön, dass Sie da sind“ - Versuch einer theologischen Orientierung für eine „demenzsensible Gemeindearbeit“. Vortrag im Rahmen der Fachtagung „Dabei und mittendrin – Gaben und Aufgaben demenzsensibler Kirchengemeinden“. Professor Dr. Okko Herlyn, Köln 24.06.2014 zur pdf

Landesinitiative Demenz-Service Nordrhein-Westfalen
Die Initiative ist 2004 als gemeinsame Plattform entstanden, in deren Zentrum die Verbesserung der häuslichen Situation von Menschen mit Demenz und der sie unterstützender Angehörigen steht. Durch Informations- und Qualifizierungsangebote, die Weiterentwicklung wohnortnaher Unterstützungsangebote sowie Vernetzung von 13 Demenz-Servicezentren in NRW. Sie finden auf den Seiten viele Informationen und auch Materialien. Ein Beispiel:

Das ABC-Poster "Demenz geht uns alle an. Hinweise von A bis Z: Miteinander, Füreinander, Gemeinsam." stellt auf übersichtliche Art und Weise dar, wie jeder Mensch in seinem Alltag einen Beitrag dazu leisten kann, Menschen mit Demenz in der Mitte unserer Gesellschaft teil haben zu lassen. Link

Tipp: Schon allein durch das Aufhängen des Posters sensibilisieren Sie die Menschen für betroffene Mitmenschen. Mit einem Büchertisch dazu, ist schon eine kleine Aktion für Ihre Leser geschaffen.

Demenzkampagne Rheinland-Pfalz 
Im März 2004 startete die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) die Kampagne mit dem Ziel, eine intensive und aktive Aufklärungsarbeit zum Thema Demenz zu betreiben. Sie finden auf den Seiten viele Informationen und auch Materialien. Ein Beispiel:

CD "Musik als Schlüssel": Weil die Erinnerung durch vertraute Melodien besonders dafür geeignet ist, Kontakt zu demenzkranken Menschen aufzunehmen, hat die LZG eine CD herausgebracht. Inhalt: vom Ave Maria bis zu Rudi Schuricke. Nur ein paar Beispiele: Mainzer Narrhalla Marsch, Wenn der weiße Flieder wieder blüht mit Helmut Zacharias, Schneewalzer mit den Allacher Musikanten, Die Lorelei (Ich weiß nicht, was soll es bedeuten) mit Birgit, Capri Fischer mit Rudi Schuricke, Du, Du liegst mir am Herzen mit den Allacher Musikanten …

Alle Medien und andere Materialien können gegen Rückporto bestellt werden. Link

Vielleicht findet sich auch in Ihrem Bundesland eine Initiative.

Institutionen, Ministerien, Zeitschriften

Demenz Service NRW: Auf dieser Seite finden Sie eine Linkliste zu Ministerien, Arbeitsgemeinschaften, Institutionen usw. Link

Ergänzend zum Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen, und Jugend, der direkte Link zur Unterseite, die meines Erachtens gut und übersichtlich aufgebaut ist und unter den drei Hauptreitern Informationen, Weblog&Foren, Service viel Wissenswertes beinhaltet. Link

Ein paar Beispiel, die auch von dieser Seite stammen, für niedrigschwellige Angebote stelle ich Ihnen weiter unten, mit ein paar persönlichen Anmerkungen, kurz vor.

Ebenfalls auf den Unterseiten des BFSFJ, die jährliche Woche der Demenz
Mit der vom 19. bis zum 25. September 2016 stattfindenden Woche der Demenz will die Allianz für Menschen mit Demenz das Verständnis und die Unterstützung für Betroffene und pflegende Angehörige fördern. Materialien wie Plakate und Flugblätter – auch individualisierbar–  und den Veranstaltungskalender der Deutschen Alzheimer Gesellschaft finden Sie in den entsprechenden Untermenüs links aufgeführt. Link

Unter dem Reiter „Lokale Allianzen“ finden Sie eine Deutschlandkarte in der Projekte eingetragen sind. Vielleicht auch eins in Ihrer Nähe, mit dem Sie zusammen etwas auf die Beine stellen oder sich Rat holen können. Link

Bundesverbandes Gedächtnistraining e.V. - viel theoretisches zum Thema Gedächtnistraining Link

Ziel des Vereins Aktion Demenz e.V. ist es, das Thema Demenz der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und ein Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen. Durch die Enttabuisierung von Demenz sollen die Lebensbedingungen für Menschen mit Demenz verbessert werden. Das Programm ist nach drei Auflagen beendet aber die Infos bleiben online. Link

Zeitschrift: neue gespräche: Partnerschaft - Ehe - Familie
… setzt sich kontinuierlich mit Fragen zu Partnerschaft, Ehe und Familie auseinander und unterstützt Frauen, Männer, Paare, Mütter und Väter, die sich an verschiedenen Orten (Familiengruppe, Pfarrgemeinderat, Elternrat, Familiengottesdienstkreis, ...) für Ehe und Familie engagieren bzw. engagieren wollen.

neue gespräche werden im Auftrag der Konferenz der Leiter der Seelsorgeämter in den deutschen und deutschsprachigen Bistümern herausgegeben. Sie hat mit dieser Aufgabe die AKF - Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V. beauftragt.

In Heft 3/2015 ging es um das Thema: Mit Demenz leben Link

 

Initiativen, mit Beiträgen, Beispielen und Materialien

Konfetti im Kopf e.V. ‘Demenz berührt mit vielen Gesichtern’
Die Initiative zeigt Betroffene, die Freude, Staunen, Würde, Individualität ausstrahlen. Das Herzstück der Kampagne bildet eine große Open-Air-Fotoausstellung - ein Ort vieler kreativer und informativer Aktionen rund um Demenz. Sie zeigt Motive aus der Langzeitdokumentation des Fotografen Michael Hagedorn. Aufmerksamkeit und Bewusstsein schaffen, Berührungsängste abbauen und Offenheit fördern, Sichtbarmachen der Würde und Lebensfreude von Menschen mit Demenz, um nur ein paar Ziele zu nennen.

Die Kampagne soll in weiteren deutschen Städten Flagge zeigen - vielleicht auch in Ihrer. Wenn Ihre Stadt/Gemeinde mitmachen und die Demenzaktion bei sich vor Ort starten will, helfen Ihnen die Ideengeber gerne weiter. Link


Weckworte (ehemals “Alzpoetry”) ist ein Poesie Projekt für Menschen mit Demenz. Nach einer Schulung von zwei Stunden tragen Schüler, Angehörige, Slam Poeten und Pflegekräfte klassische Gedichte vor. Spezielle Vortragstechniken unterstützen das Verständnis der Texte, laden zu Bewegungen ein und setzen Impulse für Erinnerungsprozesse. Die sogenannten Sessions dauern eine Stunde und sind geprägt von höchster Aufmerksamkeit und Teilhabe der Menschen mit Demenz. Link

 

Die Stichworte für niedrigschwellige Angebote sind der Seite Wegweiser-Demenz entnommen, dort finden Sie auch weiteres zu ‘Ehrenamtliche Hilfe‘. Link
Die Anmerkungen zu den Stichworten, habe ich aus eigener Erfahrung für Sie notiert, vielleicht helfen sie Ihnen. Ulrike Fink, Redaktion.

- Spaziergänge im Park.
Vater liebte die Natur, das Wandern, seinen Garten - mit einem Spaziergang im Park oder anfangs noch in die nähere Umgebung, konnte ich ihm ein wenig Ruhe geben etwas Halt in seiner zerbrechlichen Welt in der er sich nicht mehr zurecht fand. Es muss nicht viel sein, mit ganz wenig, ein bisschen Zeit, eine Hand die stützt wenn es nötig ist, können Sie schon viel erreichen.

- alte Fotoalben anschauen, um Erinnerungen zu wecken.
Das funktioniert im eher kleinen Kreis, vielleicht der Familie. Je nach Stand der Erkrankung erfahren Sie Geschichten, Namen und mehr zu den Bildern, später ist es eher umgekehrt, ein in die Erinnerung bringen des Betroffenen.

- gemeinsames Singen berühmter Melodien oder Volkslieder aus der Jugend.
An einem Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen auf der Terrasse, dazu spielte ein ebenfalls schon älterer Herr Musik om „Quetschebüggel“ (Schifferklavier oder Akkordeon) und selbst die die sonst stumm und ihre Sprache verloren hatte sangen und schunkelten mit, einige wünschten sich konkrete Titel. Es wurden auch andere Emotionen ausgelöst, nicht nur lachen sondern auch Tränen (dazu habe ich immer mit meinem Mann getanzt). Aber das darf auch sein!

- Kaffeekränzchen wie in alter Zeit, mit Spitzendeckchen, Blumen und Erzählungen. In fast jedem Heim gibt es ein Zimmer (oder die Möglichkeit ein solches etwas herzurichten), das extra mit alten Sachen eingerichtet wurde: u.a. Sofa, Tisch mit Deckchen, Ohrensessel, eine alte Standuhr, alte Fotografien... Dort werden in kleiner Runde mal Kaffeekränzchen, mal Erzählrunde durchgeführt.

- Zeitreisen, dabei helfen Fotos, Musik, aber auch Geräusche, Düfte u.v.m.
Wir saßen im Garten und genossen die Ruhe, die Natur und einfach beieinander zu sitzen. Ein fernes Brummen wurde lauter und kam mir bekannt vor. Der große schwere Flieger flog über uns hinweg und ich bekam Zahlen und Daten von meinem Vater zu Tante Ju genannt. Soviel Wissen was noch in den Gedächtnissen vorhanden ist, manchmal blitzt es hervor.

- Musik weckt viele Erinnerungen und macht zufrieden. Wer selber Musik macht, ist glücklich und schult dabei sein Gehirn. Wenn das Klavierspielen nicht mehr so richtig klappt: Trommeln und singen können Menschen mit Demenz auch bei fortgeschrittener Erkrankung. Musizieren mit anderen macht besonders viel Freude.
Eine alte Dame die immer recht stumm und teilnahmslos am Tisch saß, stand freudestrahlend auf als ein Lied erwähnt wurde. Sie ging zielstrebig an das Klavier, klappte es auf, setze die Füße an die Pedale und spielte, nicht nur das erwähnte Lied, nein, sie spielte gleich mehrere. Ich war hin und weg. So möchte ich spielen können.

- bekannte Sprichworte und Liedertitel ergänzen, um das Gehirn zu trainieren.
- Märchen erzählen und vom Anderen den Ausgang erraten / erzählen lassen.

Die Medienboten – Bücherhallen Hamburg
Wer wegen Alter, Krankheit oder Behinderung sein Zuhause nicht mehr verlassen kann, kann den Medien-Lieferservice in Anspruch nehmen: Ehrenamtliche Medienboten bringen hausgebundenen Menschen regelmäßig Medien in die private Wohnung oder ins Heim, lesen gern auch vor und haben viel Zeit. Diese Dienstleistung ist kostenlos, man braucht lediglich einen Büchereiausweis. Wer kann Kunde werden? Jeder, der nicht mobil ist, aber dennoch gerne aktuelle Medien nutzen möchte.

Grundprinzip: Ein Ehrenamtlicher sucht immer den gleichen Kunden auf: Er wird dadurch zur vertrauensvollen Bezugsperson und kann dazu beitragen, die Integration und Lebensqualität des älteren, nicht mobilen Menschen erheblich zu steigern. Im Bedarfsfall veranlassen die Ehrenamtlichen, auch konkrete Hilfe. Auch institutionelle Kunden wie Seniorenwohnanlagen, Behinderteneinrichtungen oder Tagesstätten können diesen Service in Anspruch nehmen: Sie können komplette Medienkisten ausleihen oder einen Medienboten 'buchen', der vor Ort regelmäßig vor Gruppen vorliest oder ein Lesecafé durchführt. Link

 

Das Team von mal-alt-werden hat die Vision “ein umfangreiches und kostenloses Informationsportal mit Beschäftigungsideen für Menschen mit Demenz” bereit zu stellen. Ich finde, das ist dem Team gelungen. Stand bei Recherche vom 13.6.2016 Link

Es ist sehr beliebt, sich bei Aktivierungen, Gruppenstunden und Gedächtnistrainingsrunden an einem Thema zu orientieren. Dabei kann man biografische, allltagsnahe und aktuelle Themen wählen, so der Wortlaut auf der Seite. Der Überblick auf der Seite zeigt 82 Schlagwörter an. Wenn Sie einen Begriff anklicken werden Ihnen die Ideen angezeigt.

Alle Arbeitsblätter sind zum kostenlosen Ausdrucken hinterlegt. Stundenkonzept für das Gedächtnistraining z.B. Thema „Goldener Herbst“: 6 Blätter gefüllt mit Stichworten, konkreten Fragestellungen, kurzen Liedtexten und passenden Bewegungen, Gedicht – Doch schauen Sie selbst, dieses eine Beispiel habe ich Ihnen als pdf hinterlegt.

Es gibt Bewegungsaktionen (ein Beispiel, siehe weiter unten) mit und ohne Material, pantomimisch, im Sitzen, in Bewegung. Liedtexte in Sütterlin. Videos, zum Teil mit O-Ton von Betroffenen. Es gibt noch einige Rubriken die Sie sich anschauen können, eine mit Interviews von Menschen die sich einbringen wie z.B. Silvia Stelzer, Sie arbeitet mit Musik und eigenen Texten. Eine Sie bewegende Erfahrung und Beispiel dafür wie Senioren über die Musik in Kontakt kommen:

Ein neuer Bewohner – aus Sibirien stammend, saß in unserer Musikstunde. Die Eingewöhnung fiel ihm, auch wegen sprachlicher Barrieren schwer; er weinte bitterlich. Beim „Schunkellied“ verteilte ich bunte Chiffontücher zum Mitschwingen. Da der Herr dement ist und auch solche Tücher nicht kannte, wischte er sich damit die Tränen ab; er dachte, es sei ein Taschentuch. Die (demente) Dame neben ihm winkte mit dem Tuch freundlich zu und sagte: „Vsjo budjet charascho“ (zu deutsch: „Alles wird gut“.) Sie war nämlich früher Russischlehrerin. Ein Strahlen ging über sein Gesicht. Sie hielt ihr orangefarbenes Tuch zu ihm hin; nun fassten beide das Tuch an und schwangen das Tuch im Rhythmus des „Schunkellieds“. Nun lachte er und konnte den Blick von „seiner“ Russischlehrerin gar nicht abwenden. Das sind Sternstunden!

Ein Beispiel für die 10-min-Aktivierung, für Menschen die sich nicht mehr länger konzentrieren können: Thema Frisör ( und Barbier)

Eine Aktivierungskiste kann enthalten
Lockenwickler, Haarschere, Kamm, Bürste, Haarklammern, div.Haarschmuck, Shampooflasche, Haarspray, Haarfärbepinsel, Toupierkamm, Papilotten, einlaminierte Bilder von einem alten Frisörsalon …

Sichtung des Materials mit den Teilnehmern
Die Materialien werden von den Teilnehmern in die Hände genommen und nach Möglichkeit benannt. Wie zu jedem anderen Zeitpunkt der 10-Minuten-Aktivierung sind Geschichten aus dem Leben der Teilnehmer herzlich willkommen.

Beispiele für biografieorientierte Fragen zum Thema
Sind Sie früher regelmäßig zum Frisör/Babier gegangen?
Wie oft sind Sie zum Frisör gegangen?
Hatten Sie einen Frisör Ihres Vertrauens?
Welche Frisur haben Sie früher getragen?
Haben Sie sich früher die Haare färben lassen?
Wie viel kostete früher ein Haarschnitt?

Beispiele für kleine Bewegungsübungen/ Wahrnehmungsübungen
Sich die Haare kämmen
Lockenwickler über den Tisch rollen lassen
Am Shampoo riechen
Papilotten biegen

Beispiele für kleine Gedächtnistrainingsaufgaben
Die (vorher besprochenen) Gegenstände abdecken und dann erinnern.
Gemeinsam Wörter finden die mit “Haar” beginnen (Haarreif, Haargummi, Haarnadel, Haarschmuck).

Sind Männer in der Runde kann die Kiste um Rasierzeug erweitert werden. Früher gab es entweder den Barber oder Rasuren wurden beim Frisör angeboten: Rasiermesser, Schaumpinsel, kleines Gefäß (für den Schaum zu schlagen und den Pinsel hineinzutunken), Schleifband, Kleiner Spiegel, Rasierwasser, Bilder von Bärten und Schnäuzern, Barbiershops.

Kultur bringt Demenz in Bewegung ... Gehen Sie mit, so fordern die Macher der Seite zum Mittun auf: dementia+art hat ein erfolgreiches Modell kultureller Teilhabe für Menschen mit und ohne Demenz entwickelt. Es stellt sich der demografischen Entwicklung und will den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel aktiv im Sinne von Inklusion mitgestalten. Es arbeiten Fachleute aus dem Kultur- und dem Demenzbereich zusammen.

Sie finden auf den Seiten viele Informationen und auch Erfahrungsberichte, die darstellen was die Betroffenen davon haben können. Vorallem im Blog findet sich viel lesenswertes. Gerade die Erfahrungsberichte können helfen sich selbst für eine Tätigkeit zu entscheiden, geben Anstoß für Aktionen, heruntergebrochen auf die eigene Möglichkeiten. Link


Die timeslips-Methode ist ein kreatives Gruppenangebot für Menschen mit Demenz im mittleren und fortgeschrittenen Stadium, das von Anne Basting in den USA entwickelt und erfolgreich eingesetzt wurde und wird. Mit skurrilen, lustigen, zweideutigen Fotos und Bildern werden die Teilnehmenden zum Erfinden von Phantasiegeschichten animiert, die wortgetreu protokolliert und als Zusammenfassung in der nächsten Sitzung eingebracht werden.

Als ich den Bericht gelesen hatte, dachte ich diese Methode sollte ich Ihnen auf jeden Fall vorstellen. Sie kann ohne große Vorkenntnisse umgesetzt werden. Hier ein Zitat aus dem Bericht: Im Vergleich mit einer Gruppe von Bewohnern, die während dieser Zeit die übliche Altenheimroutine durchlebt hatten, zeigten die Teilnehmer des Bildergeschichtentrainings verbesserte Kommunikationsfähigkeiten und mehr Initiative, andere anzusprechen. Und, vielleicht noch wichtiger: Sie waren vergnügter und besserer Laune, sandten mehr Signale von Wohlbehagen aus. Die Effekte hielten auch eine Woche nach Beendigung des Trainings noch an, verblassten dann aber allmählich wieder.
Zum Bericht in Psychologie Heute von Thomas Saum-Aldehoff Link
Zur Seite, die es aber nur in englisch gibt Link

 

Im folgenden geht es um einen Projektbericht, nehmen Sie sich die Zeit, es lohnt sich wirklich. Damit Sie nicht alles lesen müssen, gebe ich die Seitenzahlen zu einigen Punkten direkt an.

Lesefreude erhalten
Zielgruppenorientierte Bibliotheksarbeit für Menschen mit Demenz
Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2013

Das Konzept entstand im Rahmen des Projektes “Lesefreude erhalten – Zielgruppenorientierte Bibliotheksarbeit für Menschen mit Demenz”, das im Wintersemester 2012/13 an den Departments „Information“ und „Pflege und Gesundheit“ der HAW Hamburg angeboten wurde. An dem Projekt nahmen 13 Studentinnen der Studiengänge „Bibliotheks- und Informationsmanagement“ und „Pflegeentwicklung und Management“ teil. Innerhalb des Projekts wurden Veranstaltungen für demenziell erkrankte Personen geplant und durchgeführt, Informationsmaterialen für Bibliothekare erstellt und das vorliegende Konzept entworfen.

Projektleitung: Prof. Dr. Ulrike Spree Adresse: HAW Hamburg Department Information Professorin für Informationsdienstleistung und –vermittlung in der Mediendokumentation Finkenau 35 22081 Hamburg Raum F 263 T +49.40.428 75-3607 ulrike.spree(@)haw-hamburg.de Autorinnen: Eva-Maria Garvert, Lena Janz, Inken Micheel, Felicitas Schmidt. Zur Projektseite Link

Dadurch angeregt haben wir Ihnen einige Initiativen vorgestellt, im Magazin und hier auf der Seite. Der Projektbericht mit allen Ausführungen und Verweisen als pdf Datei 

Auf einige Teile des Berichtes gehe ich nochmals ein:
Angegeben ist die Seitenzahl in der pdf


S. 14 Demenzerkrankungen und Musik
Wie das wirken kann, wird an einem Bespiel dargestellt:
… eine 55-jährige an Alzheimer erkrankte Frau, die einmal die Woche eine 40-minütige ambulante Musiktherapie wahrnimmt. Ihr ist es dabei unmöglich, den Weg zum Krankenhaus selbst zu finden. Auch im Alltag zu Hause hat sie Probleme, kann nicht mehr kochen und ihren Namen nicht mehr schreiben. Ihre Sprache hat sich vereinfacht und sie zeigt Anzeichen einer Depression. In allen zehn Sitzungen ist sie ohne den Einfluss des Therapeuten motiviert, auf einer Trommel im 4/4-Takt unterschiedliche rhythmische Muster zu spielen. Ihre Konzentration lässt im Laufe der einzelnen Sitzungen nach und ihre Rhythmen sind nicht mehr so präzise. Spielt der Therapeut jedoch ein ihr bekanntes Stück, fällt es ihr leicht, ihre Präzision wiederzuerlangen.

In der letzten Sitzung kann die Patientin sogar improvisieren und ihre eigenen Gedanken und Expressionen in die Musik einbringen. So kann es zu einem Dialog zwischen Therapeut und Patient kommen, der die Kommunikationsfähigkeit stärkt. Nach der Behandlung ist die Patientin wieder fähig, für sich zu kochen, und findet sich in ihrem eigenen Haus wieder zurecht. Sie ist wieder mehr an ihrer Umwelt interessiert und nimmt Besucher und Konversationen wahr. Außerdem kann sie – wenn auch nur langsam – ihren Namen wieder schreiben. …

S. 20 Grobkonzept zum Thema "Weihnachten"
S. 21 Grobkonzept zum Thema "Reisen"
Beides kann auch in Teilen als Anregung dienen

Ab S. 41 geht es um Infomaterialien: für wen, wie, was muss rein …
S. 46 Informationsflyer zum Projekt, zur Gewinnung von Kooperationspartnern
S. 48 Handreichung für Bibliothekspersonal mit Verhaltenstipps
S. 50 Medienempfehlungsliste für Bibliotheken zum Thema "Demenz“

S. 69 – 74 Quellenverzeichnis, mit zahlreichen Links

S. 75 Anhang - Achtung, die Seitenzahlen fangen wieder bei 1 an.
Hier wird es für Sie noch mal interessant. Nach Beschreibungen für Arten und Verlauf demenzieller Erkrankungen, folgen auf S. 6 und 7 Kulturelle Teilhabe durch Bibliotheken und Was können Sie als Bibliothek tun? Tipps und Hinweise (ab S.9) zu Erzählcafé, Weckworte, Themen-Nachmittage, Vorlesen / Lesekreise.

ab S. 22 des Anhanges, folgen Materialien und Vorlagen zu den Konzepten
A2.1 Ringelnatz, Joachim: "Die Ameisen"
A2.2 Erhardt, Heinz: "Die Made"
A2.3 Strätling, Ulrike: "Auf nach Holland"

Vorlagen und Empfehlungen
A3.1 Informationsflyer zum Projekt zur Gewinnung von Kooperationspartnern
A3.2 Begegnung und Verständigung mit dementiell erkrankten Menschen (Version 1)
A3.3 Begegnung und Verständigung mit dementiell erkrankten Menschen (Version 2)
A3.4 Medienempfehlungsliste zum Thema "Demenz"

Bitte beachten Sie bei den Empfehlungen, dass diese schon älter sind.

„Sowohl wir als auch die Gruppen, die mit uns einen anregenden Vormittag verbringen durften, haben das Miteinander als sehr bereichernd empfunden! Deshalb würden wir uns sehr freuen, wenn die eine oder andere Bibliothek sich von unseren Materialien und Erfahrungen inspirieren lässt.“ So lautet der Schlusssatz, dem ist nichts hinzuzufügen außer ein Dankeschön!

Medien (-listen) und Artikel

Medienliste im September 2016: Alter und Demenz Link
aus unserer Lektoratsarbeit, mit medienprofile-Rezensionen


"Wenn Du bei mir bist, hört das Herzklopfen auf"
Alt sein und krank sein im Kinderbuch

Kinderbücher können ein willkommener Dialogansatz sein, wenn es um schwierige Themen geht. Nach dem gemeinsamen Vorlesen können  Eltern mit ihren Kindern darüber reden, was es für jeden einzelnen der Familie bedeutet, dass Opa dement ist oder Oma im Krankenhaus liegt. Ein Beitrag von Antje Ehmann. Link


Die Schätze des Lebens: Das Handbuch der bewussten Erinnerung
von Doris Tropper. Dieser Titel ist mir bei der Recherche begegnet und beinhaltet einiges an Interessantem. Sie können das Buch online einsehen. Link


Woche für das Leben – Themen 2015-2016
dazu Medienlisten mit medienprofile-Rezensionen

Herr, Dir in die Hände - Alter in Würde - Bundesweite Aktionswoche April 2016
2016 wurde die sogenannte vierte Lebensphase in den Blick genommen und zur Gestaltung der Jahre im hohen Lebensalter animiert. 

Herr, Dir in die Hände - Sterben in Würde - Bundesweite Aktionswoche April 2015
2015 stand unter dem Eindruck der Debatte um Sterbehilfe und assistierten Suizid. Die christlichen Kirchen treten gemeinsam für eine menschenwürdige Kultur des Sterbens ein.

Beide Medienlisten zum jeweiligen Thema, aus unserer Lektoratsarbeit Link

Beiträge der Aktionswoche
Welt- und Selbstgestaltung im hohen Alter, von Prof. Dr. Andreas Kruse, Heidelberg Link

Leben mit dem Vergessen, von Dr. theol. Michael Coors, Dr. med. Andrea Dörries Link

Das Alter veraltet, von Prof. Dr. Gerhard Wegner Link


Sterbehilfe?! Gesprächsanregungen für die KÖB
2015 verabschiedete der Deutsche Bundestag nach langer Diskussion das Gesetz zur Sterbehilfe. Diese Diskussion hat auch Eingang in Romane gefunden Link


Beitrag in BiblioTheke 3.2010, S. 15ff
Kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz

Büchereien als Partner für Pflegeeinrichtungen von Susanne Brandt Link