Die langen großen Ferien
Eigentlich sollten Colette und Ernest aus Paris die Ferien bei Oma und Opa in der Normandie verbringen. Aus dem Ferienaufenthalt werden fünf Jahre, da die Mutter in ein Schweizer Sanatorium muss und der Vater als Soldat in den Krieg zieht, denn es ist Herbst 1939. Die Besetzung des Landes, Beschlagnahmungen und Lebensmittelknappheit, wachsender Widerstand und Denunziantentum, Kampflärm und die Hoffnung auf Befreiung, Judenverfolgung und willkürliche Verhaftungen u.v.m. - ganz viele Geschehnisse und Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges werden in dieser zehnteiligen französischen Zeichentrickserie dargestellt. Dabei wird konsequent aus Sicht der Kinder erzählt und erfahrbar gemacht, welchen Einfluss das Kriegsgeschehen auf den Alltag hat. Kein Thema bleibt unerwähnt, nichts wird verharmlost, immer wird so erzählt, wie Kinder es erlebten und welche Schlüsse sie gezogen haben. Im Laufe der Jahre werden aus den Kindern Jugendliche, zusammen mit ihren Freunden aus dem Dorf sind sie die "Robinsons", die auch Aufgaben für die Resistance übernehmen. Dabei gibt es bei Kindern wie Erwachsenen, Franzosen wie Deutschen gute und böse Menschen, mutige und ängstliche, Mitläufer und überzeugt Handelnde. Die jeweils 25-minütigen Episoden lassen immer auch Raum für schöne Erlebnisse und Momente des Glücks, so dass es für die zuschauenden Kinder auch immer "Verschnaufpausen" von der an sich brutalen Wirklichkeit gibt. Im beigefügten Booklet wird Eltern auch empfohlen, die Sendung zusammen mit den Kindern anzuschauen. Außerdem werden hier sehr gut die Intention dieser Produktion und im Glossar wichtige Begriffe erklärt. - Sehr gutes Büchereimedium, wenn auch wahrscheinlich Beratung sinnvoll sein wird.
Astrid Frey
rezensiert für den Borromäusverein.
Die langen großen Ferien
Idee: Delphine Maury ... Drehb.: Delphine Maury ... Animation: Émile Bravo. Regie: Paul Leluc
Polyband Medien (2016)
2 DVD Video (ca. 250 Min.) : Animation
DVD Video
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10