Zeiten der Ernüchterung

Die Journalistin Lena ist sehr eingespannt durch ihre kleine Tochter, ein Frühchen mit schwacher Gesundheit. Ihr Mann, ein Chirurg, arbeitet in einer Firma, die einen Operationsroboter entwickeln will und dafür Investoren braucht. Potenzieller Geldgeber Zeiten der Ernüchterung ist Lenas reicher Onkel, den sie aus der Familiengeschichte heraus ablehnt. Dennoch müssen die beiden bei der gigantischen Verlobungsfeier seiner Tochter anwesend sein. Kurz darauf erkranken der Onkel und seine Frau an Krebs. Der sehr eigenwillige alte Herr versucht, sich der jungen Frau wieder zu nähern, um sie über den wahren Hergang seiner Beziehung zu ihrer Mutter, seiner Schwägerin, aufzuklären. Lena hat in ihrem Mann keine Stütze. Dazwischen taucht noch ihre alte Liebe als Berater des Onkels auf. Alles scheint zu zerbrechen. Die Idee des Roboters muss abgeschrieben werden, aber in der Krisensituation erkennen die Eheleute, was sie einander bedeuten. - Eine recht bürgerliche Lebenssituation trifft mitten in der Finanzkrise auf die Exzentrizitäten eines Selfmade-Finanzgiganten. Mit einer Portion Humor, aber öfter mit einem gewissen Sarkasmus stellt die Autorin zwei Welten gegenüber. Die dann doch mehr Ähnlichkeiten haben, als man glaubt. Sorgen ums Geld, Sorgen um die Kinder. Zurück bleibt ein entzaubertes Paar, das sich aber zum Zusammenhalt auf einer neuen Gefühlsebene entschließt. Auch ein moderner Frauenroman, wenngleich keiner von der federleichten Sorte. (Übers.: Verena Kilching)

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Zeiten der Ernüchterung

Zeiten der Ernüchterung

Carol Edgarian
Kein & Aber (2012)

461 S.
fest geb.

MedienNr.: 367158
ISBN 978-3-0369-5626-8
9783036956268
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.