Eine Nacht, Markowitz

In dem Roman verwebt die junge Autorin die Lebensgeschichten des unscheinbaren Jakob Markowitz, der wegen seiner Unauffälligkeit gute Dienste als Bote im palästinensischen Untergrund leistet, jedoch bei Frauen keine Chancen hat, mit der des testosteronstrotzenden Eine Nacht, Markowitz Seev Feinbergs, den die Frauen lieben und darunter eine besonders. Die aufkeimende Judenhetze in Europa lässt die beiden Männer in einem groß angelegten Plan mit jüdischen in Deutschland lebenden Frauen eine Scheinehe eingehen, um diesen die Ausreise zu ermöglichen. Nachdem Seev in Palästina nach dem Ausstellen des Scheidebriefs seine große Liebe Sonja heiratet, verweigert Jakob seiner Frau die Auflösung der Ehe, ist sie doch die schönste Frau, die sich im Land befindet und die einzige Möglichkeit für Markowitz, in einer Ehe zu leben. Auf der einen Seite wird die Leidenschaft Seevs und Sonjas, auf der anderen die nie vollzogene Ehe Jakobs und Bellas erzählt und mit deren Biografien verwoben im Hintergrund die geschichtlichen Ereignisse und der Alltag der in Palästina lebenden Juden, die traumatisiert, patriotisch und kompromisslos um ihre Zukunft kämpfen. Mit rabbinischer Leichtigkeit und Hintersinn erzählt Gundar-Goshen von Tod und Liebe, Verzweiflung und Überlebenswille, ohne zu moralisieren. Nichts Menschliches fehlt dem Roman, der mit Lebensklugheit und sprachlich bestechender Leichtigkeit verfasst ist. (Übers.: Ruth Achlama)

Christine Vornehm

Christine Vornehm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Eine Nacht, Markowitz

Eine Nacht, Markowitz

Ayelet Gundar-Goshen
Kein & Aber (2013)

425 S.
fest geb.

MedienNr.: 388777
ISBN 978-3-0369-5681-7
9783036956817
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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