Der Farbanschlag
Umberto Campi, ein italienischer Maurer, wird in Zürich nach einem Anschlag mit Farbbeuteln festgenommen. Sein Motiv bleibt unklar, doch befürchtet die junge Polizistin Gigli weitere gefährlichere Attentate. Hinweise verdichten sich, dass auch der Maler Giacometti in einen Komplott der italienischen Faschisten verwickelt sein könnte. Von einer Verschwörungstheorie zur nächsten hangelt sich diese Graphic Novel, ohne dass ein roter Faden oder gar eine wahre Enthüllung zu erwarten wären. Es geht um städtische Baupolitik, um die Freimaurer und um Kontakte Schweizer Bürger zu den Faschisten. Diese Gemengelage wird zu einem kriminalistischen Brei verrührt, ohne Witz, ohne Spannung, ohne Auflösung. Dazu kommt, dass die Gestaltung des Bandes so unerfreulich ist. Ein interessantes Moment ist die Verschachtelung einzelner Bildelemente in und außerhalb der Panels; ansonsten wirkt die zeichnerische Umsetzung unausgegoren und dilettantisch. Weder die Story noch ihre Umsetzung lassen ein "empfehlenswert" zu.
Dominique Moldehn
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Farbanschlag
Andreas Müller-Weiss
Edition Moderne (2014)
56 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.