Odysseus
Der trojanische Krieg ist vorbei. Penelope hat schon über 20 Jahre auf die Rückkehr ihres Mannes Odysseus gewartet und ist sich nicht sicher, ob er überhaupt noch lebt. Da sie sich im Falle seines Todes gerne neu vermählen würde, schickt sie einen Gelehrten und dessen jüngeren Diener los, den großen Krieger zu suchen. Auf ihrer Rundreise zu bekannten und unbekannten altgriechischen Gesprächspartnern werden vor antiken Landkarten zahlreiche Splitter des Odysseus-Mythos wieder lebendig. Klar, dass auch das Trojanische Pferd auftaucht. - Der Comic bietet die Erkundigungen nach Odysseus als eine Kette von Interviews dar, in denen es viel zu Schmunzeln gibt. Leser mag dies an moderne TV-Formate für Reportagen erinnern, die auch gerne Info und Unterhaltung kombinieren. Dem Autor und Illustrator Andreas Kiener gelingt es, mit seiner humorvollen Reise durch die griechische Mythologie einen vermeintlich staubtrockenen Stoff lebendig zu inszenieren. Als auffällige Merkmale von Kieners grafischem Erzählen sind der Einsatz von viel Farbe und bilderbuchartigen Figuren zu erwähnen. Sehr empfehlenswerte Ergänzung der Comic-Sparte aller Büchereien, egal welcher Größe. Auch für Comic-Ungeübte ab etwa 14 Jahren geeignet.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.
Odysseus
Andreas Kiener
Ed. Moderne (2018)
111 S. : überw. Ill. (farb.)
kt.