Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion

Die 17-jährige Mia leidet an der seltenen Krankheit Analgesie und kann deshalb keine Schmerzen spüren. Seit dem Unfalltod ihrer Mutter, für den sie sich verantwortlich fühlt, hat sie gelernt, keine Gefühle zuzulassen und alles mit sich selbst Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion auszumachen. Mit dem 18-jährigen Jake, der im Fitnessstudio ihres Vaters trainiert, um seine widersprüchlichen Gefühle und seine Hilflosigkeit angesichts schwieriger familiärer Verhältnisse in den Griff zu bekommen, hat sie wenig gemeinsam. Dass sie trotz ihrer Unterschiedlichkeit gut zueinander passen, trifft beide ziemlich unerwartet. Es wird für keinen von ihnen einfach, den anderen ins eigene Leben zu lassen, und auch die alltäglichen Mühen mit dem Erwachsenwerden und viele Unsicherheiten belasten immer wieder die neu gewonnene Zweisamkeit. - In wechselnder Perspektive und mit viel Humor erzählt die Autorin in ihrem ersten Roman für junge Leser von zwei sympathischen Menschen, die mehr als nur einen Stolperstein überwinden müssen, um im selbstbestimmten Leben anzukommen. Gradlinig, echt und ganz nah an den immer glaubwürdigen Protagonisten schreibt sie über Angst und Mut, Ehrlichkeit und Empathie und füllt ihre ungewöhnliche Liebesgeschichte mit genügend Missverständnissen und Herzschmerz, dass man gerne bis zum Ende dabeibleibt. Ein Lieblingsbuch.

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion

Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion

Kyra Groh
Arctis (2020)

460 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 946166
ISBN 978-3-03880-038-5
9783038800385
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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