Heimsuchungen
Ein Akademikersohn, der im eigenen Elternhaus einbricht und im Gefängnis landet; eine junge Frau, die in die USA verheiratet wird und dort einen überangepassten Ehemann vorfindet, dem die heimatlichen Speisegerüche unangenehm geworden sind; eine Historikerin, die der Geschichte ihrer Familie nachspürt, um im eigenen Gefühl der Entwurzelung Halt zu finden; eine junge Frau erfährt, dass in der Arbeitswelt von ihr sexuelle Gefälligkeiten erwartet werden ... - In zwölf Erzählungen entwirft die junge nigerianische Autorin ein modernes Bild unterschiedlicher Lebenssituationen ihrer Landsleute in Nigeria und in der Fremde. Sie macht sichtbar, was sich beispielsweise hinter einer trockenen Nachrichtenmeldung von einem ethnisch-religiös motivierten Aufruhr verbergen kann. Adichies Sprache ist leicht, der Ton der Geschichten ernst und ungeschönt. Sie zeigt uns Menschen, die mitten in einem Leben stehen, das nicht nur die Sonnenseite für sie bereithält. Breit empfohlen. (Übers.: Reinhild Böhnke)
Barbara Sckell
rezensiert für den Borromäusverein.
Heimsuchungen
Chimamanda Ngozi Adichie
S. Fischer (2012)
300 S.
fest geb.