Die Chemie der Tränen
Als Catherine eines Morgens an ihrem Arbeitsplatz eintrifft, muss sie erfahren, dass Matthew, ihre große Liebe und heimlicher Liebhaber, unerwartet verstorben ist. Sie kann ihre Trauer nicht öffentlich zeigen und versucht wie betäubt, sich auf ihre
Arbeit zu konzentrieren. Catherine arbeitet als Konservatorin in einem Londoner Museum und betreut dort Uhren und mechanische Spielsachen. Um sich zu trösten, stürzt sie sich in Arbeit. Sie soll einen Schwan mit Spieluhrwerk restaurieren, der Mitte des 19. Jh. im Schwarzwald angefertigt wurde, dazu finden sich auch umfangreiche Aufzeichnungen. Im Jahre 1854 machte sich ein gewisser Henry Brandling von London aus auf den Weg nach Karlsruhe zu einem Uhrmacher, um seinem lebensgefährlich erkrankten Sohn einen großen Wunsch zu erfüllen. Es soll eine Ente mit automatischen Spielwerk sein. Nach langer Suche findet er einen talentierten Uhrmacher im Schwarzwald, der sich auf diese Aufgabe einlässt, allerdings wird ein Schwan daraus. - In parallel verlaufenden Erzählsträngen wird der Alltag von zwei Menschen dargestellt, denen der Tod alles zu entreißen droht. Mit leisen und zärtlichen Tönen versteht es Peter Carey, Schmerz und Angst in diese Erzählung einfließen zu lassen und trotzdem eine spannende und anspruchsvolle Geschichte zu verfassen. Allen Büchereien zu empfehlen. (Übers.: Bernhard Robben)
Elfriede Bergold
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Chemie der Tränen
Peter Carey
S. Fischer (2013)
317 S.
fest geb.