Der nächste Kalte Krieg
Seit Längerem bereits gilt China als aufstrebende Weltmacht. Die Bankenkrise von 2008 und die Schuldenkrise der westlichen Staaten scheinen diese Entwicklung nun zu beschleunigen. Der Autor geht dieser These nach. Er analysiert das 'Chinesische Modell' und stellt es in seiner Effizienz dem westlichen System gegenüber. Sein Fazit: Die westliche Vorherrschaft ist in vielen Bereichen bedroht. Bereits in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren könnte etwa Shanghai die Wall Street als wichtigsten Finanzplatz der Welt ablösen. Auch, was die Militärausgaben betrifft, holt China auf. Diese Entwicklungen, so viele Beobachter, werden letztlich auch zu Diskussionen über die Legitimation demokratischer Systeme führen. - Das Buch ist eine faktenreiche Analyse, die einiges zum Verständnis des modernen China beitragen kann. Was dabei allerdings zu kurz kommt, ist die - auch ökonomische - Anfälligkeit eines politischen Systems, das mit brutaler Gewalt regiert. Der Autor hat einige Jahre in China gelebt und hat bereits mehrere Bücher über den asiatischen Kontinent verfasst.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Der nächste Kalte Krieg
Wolfgang Hirn
S. Fischer (2013)
283 S. : Kt.
kt.