Grabstein
Zwischen 1958 und 1962 kam es in einigen Regionen Chinas zu einer Hungersnot, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen. Die Ursachen und das Ausmaß dieser Katastrophe wurden lang verschwiegen bzw. falsch dargestellt. Die vorliegende Dokumentation von Yang Jisheng trägt Fakten zusammen und geht den Ereignissen in den einzelnen Provinzen akribisch nach. Yang Jisheng, der seit Jahrzehnten als Journalist in China tätig ist, benennt dabei auch die politischen Hintergründe der Ereignisse. Sie sind in den korrupten Verhältnissen, vor allem aber auch in Mao Zedongs Ehrgeiz zu finden, die führende Rolle in der 'Sozialistischen Internationale' zu übernehmen. Dies führte zur Politik des 'Großen Sprungs'. Sie räumte dem industriellen Fortschritt absoluten Vorrang ein, auch um den Preis einer sich ausbreitenden Hungerkatastrophe. Yang Jisheng hat dieses Buch, das in China verboten ist, den Opfern der Katastrophe gewidmet, zu denen auch sein Vater gehörte. Ein erschütterndes Dokument eines staatlich organisierten Verbrechens, das in Art und Umfang zu den schrecklichsten der Menschheitsgeschichte gehört.
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Grabstein
Yang Jisheng
S. Fischer (2012)
791 S. : graph. Darst.
fest geb.