Die Bücherfrauen

Drei Frauen machen sich aus unterschiedlichen Richtungen und Gründen nach New Hope in Kansas auf. Bibliothekarin Angelina will im allerletzten Anlauf endlich ihre Promotion über die Carnegie-Bibliotheken fertigstellen und Künstlerin Traci hat mit Die Bücherfrauen gefälschten Referenzen einen Job als Kunsterzieherin im Kulturzentrum der kleinen Stadt ergattert. Die dritte Stimme in diesem Roman gehört Gayle, die vor dem Nichts steht, nachdem ein Tornado ihre Heimatstadt Prairie Hill zerstört hat Die drei Frauen, jede auf eigene Weise gezwungen, ihr Leben neu zu starten, erfahren Hilfe, materielle Unterstützung und seelischen Zuspruch von einem gut funktionierenden Netzwerk tatkräftiger Bewohnerinnen von New Hope. Der Name des Ortes ist Programm. Dieser Roman strahlt eine unwiderstehliche Wohlfühlatmosphäre aus und gleichzeitig nimmt man auch einige Informationen mit: über die Entstehung der Carnegie-Büchereien in den USA, über das Quilten und wie es sich so lebt im berüchtigten, wirbelsturmgeplagten Mittleren Westen der USA und umgeben von selbstgerechten, aber überwiegend gutmütigen Männern. Tilghman hat den Plot einige Jahre zurückdatiert und erspart ihren Protagonistinnen und Leserinnen das Thema "Trump", dennoch wird klar, warum man ihn hier gewählt haben würde. Der Plot ist gut konstruiert, wenn auch ein wenig vorhersehbar und hätte ein, zwei Bösewichte oder Schurkinnen gut vertragen. Zusammengefasst: uneingeschränkte Empfehlung für dieses Buch, das ein hohes Loblied auf Bücher, Büchereien, den Wert des Lesens und auf das Ehrenamt singt.

Susanne Steufmehl

Susanne Steufmehl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Bücherfrauen

Die Bücherfrauen

Romalyn Tilghman ; aus dem amerikanischen Englisch von Britt Somann-Jung
S. Fischer (2021)

376 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 970946
ISBN 978-3-10-397080-7
9783103970807
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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