Das Teenager-Gehirn

Warum sind Heranwachsende mit Freunden zusammen risikofreudig, warum ist die soziale Anerkennung in dieser Phase so wichtig, warum gebärden sie sich oft launisch oder aggressiv? Die Antwort darauf liegt in der natürlichen Entwicklung des Gehirns Das Teenager-Gehirn begründet, das in dieser Zeit erhebliche Veränderungen durchmacht. Die Autorin beschreibt, auch aus dem persönlichen Erleben heraus, mit vielen eigenen und fremden Experimenten und Studien diesen Prozess und zeigt mit den Ergebnissen der Magnetresonanztomographie die Veränderungen der Aktivitätsmuster des Gehirns und den starken Einfluss auf die Regionen, die u.a. mit der Entscheidungsfindung, der Planung und der Selbstwahrnehmung zusammenhängen. Sie verweist z.B. auch darauf, dass ein auf Belohnung basierender Ansatz für den Lernprozess eine effiziente Wirkung hat und der Mythos von nur 10% Gehirnnutzung Unfug ist. Vorsichtig argumentiert sie bei der Entstehung von psychischen Krankheiten im Jugendalter und bei Alkohol, Drogen und Videospielen. Das Buch bietet einen aufschlussreichen, sehr wichtigen Einblick in die jugendliche Entwicklung und ist für alle, die mit Heranwachsenden zu tun haben, eine Verständnis fördernde Versachlichung dieses schwierigen Lebensabschnittes. Büchereien sehr zu empfehlen.

Helmut Eggl

Helmut Eggl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Teenager-Gehirn

Das Teenager-Gehirn

Sarah-Jayne Blakemore
Fischer (2018)

300 S. : Ill.
kt.

MedienNr.: 594640
ISBN 978-3-10-397216-0
9783103972160
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ps
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Auszeichnung: Sachbuch des Monats