Mister Weniger

Arthur Weniger empfindet sich als tragische Figur. Obwohl der Autor einige durchaus beachtete Werke veröffentlicht hat, resultiert seine Bekanntheit vornehmlich aus der früheren Verbindung mit einer Gruppe berühmter Literaten. Mit deren Hauptvertreter Robert Brownburn führte er als junger Mann eine langjährige Beziehung, deren Ende ihm das Herz brach. Als nun kurz vor seinem fünfzigsten Geburtstag seine Langzeitaffäre und heimliche Liebe Freddy einen anderen Mann heiratet, beschließt Weniger, sich mit einer Weltreise von seinem Kummer abzulenken. Er akzeptiert Einladungen zu Vorträgen, Preisverleihungen und Seminaren auf vier Kontinenten und begibt sich auf eine teils chaotische, teils skurrile, teils atemberaubende Reise, an deren Ende er schließlich sein Glück findet. - Arthur Wenigers negative Selbstwahrnehmung - zu wenig geliebt, zu wenig anerkannt und zu wenig abgehärtet, um Enttäuschungen zu trotzen - wird im Laufe des tragikomischen Romans immer wieder in Perspektive gesetzt. In die Erzählstruktur muss man sich erst einfinden, dennoch bietet das Werk des amerikanischen Autors Ideenreichtum, Unterhaltung und eine gewisse philosophische Komponente. Zu empfehlen. (Übers.: Tobias Schnettler)