Alles könnte anders sein

"Früher war alles besser", sagen manche gerne und verklären die vergangene Zeit, obwohl sie eigentlich genau wissen, dass es nicht besser, sondern nur anders war. Aber warum blicken wir eigentlich so gerne zurück? Harald Welzer legt in seinem neuen Alles könnte anders sein Buch den Finger in die Wunde: Wir müssen nicht zurückblicken, wir können heute daran arbeiten, dass die Gegenwart und Zukunft mindestens genauso gut wird, wie die verklärte Vergangenheit. Welzer möchte die Menschen zum Handeln bewegen und zum Umdenken - was er für eine Gesellschaft, die immer nur auf das Wachstum bedacht ist, für gar nicht so falsch hält. Verständlich analysiert Welzer, warum die heutigen Menschen lieber meckern, anstatt tatkräftig mitzuarbeiten, die Gesellschaft zu verändern. Und er kommt zum Schluss, den Weg des Kapitalismus zu verlassen und eine neue Gesellschaftsordnung zu wagen, die sich hauptsächlich an Werten wie Gerechtigkeit, Liebe und Freundlichkeit orientiert. Freilich: Welzers Buch ist eine Utopie, also eine rein gedankliche Vorstellung, die keine Entsprechung in dieser Welt besitzt. Aber vielleicht bleibt ja die Welt nicht so, wie sie ist. "Alles könnte anders sein" - und es liegt an jedem Einzelnen, an dieser neuen Zukunft mitzubauen. - Größeren Bestände zu empfehlen.

Fabian Brand

Fabian Brand

rezensiert für den Borromäusverein.

Alles könnte anders sein

Alles könnte anders sein

Harald Welzer
Fischer (2019)

319 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 596078
ISBN 978-3-10-397401-0
9783103974010
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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