Arbeit
Autor und Musiker Thorsten Nagelschmidt führt die Leserinnen und Leser seines neuen Romans durch eine Freitagnacht in der Party-Stadt Berlin. In 21 kurzen Kapiteln lernt man so diejenigen kennen, die die Großstadt am Laufen halten und die Arbeit im Hintergrund machen, meist in prekären Jobs. Da ist Marcela aus Kolumbien, die mit dem Fahrrad Essen ausliefert, und Rettungssanitäterin Tanja, die zur Ablenkung am Feierabend in Leder und Schnallen schlüpft. Oder Ingrid, die ein Antiquariat betreibt und nachts Flaschen sammelt, um sich ihre Kinobesuche zu finanzieren. Man begegnet Drogendealern, Türstehern, Polizisten und dem Taxifahrer Bederitzky, dessen Touren sich wie ein roter Faden durch den Roman ziehen. So bekommt eine Vielzahl an Figuren ein Gesicht und eine eigene Stimme. Die Episoden werden geschickt miteinander verknüpft und fügen sich zu einem kaleidoskopartigen Panorama. - Sehr gerne allen Büchereien empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Arbeit
Thorsten Nagelschmidt
S. Fischer (2020)
333 Seiten
fest geb.