Denn schreiben will ich!
Dass Anne Frank außer ihrem Tagebuch noch andere Geschichten in ihr "Poesiealbum mit rotkariertem Umschlag" geschrieben hat, mag für viele Leser neu sein. Für die literarische Würdigung und die geschichtliche Einordnung ihrer Texte ist der absolut sorgfältige Umgang mit der Sprache, die sie gebrauchte, von entscheidender Bedeutung. Das "Tagebuch der Anne Frank" braucht man als solches nicht mehr vorzustellen, wohl aber diesen sorgfältig editierten und ausgewählten Text. Um die überragende Bedeutung dieser Reclam-Ausgabe mit festem Einband hervorzuheben, zitiere ich die letzten Sätze des umfangreichen Nachworts der Herausgeber mit Quellenangaben und erklärenden Anmerkungen: "Jede Auswahl aus Anne Franks Texten und jeder Versuch, diese in eine andere Sprache zu übertragen muss von dem Bestreben motiviert sein, sowohl der Schriftstellerin Anne Frank als auch den Texten, mit denen sie ihren Gedanken Ausdruck verlieh, gerecht zu werden. Die vorliegende Ausgabe entstand auf der Grundlage dieser Überzeugung." Wenn sich viele Sätze in dieser Ausgabe wie neu lesen, dann wird das genau damit zusammenhängen. - Für alle Bestände zu empfehlen! (Übers.: Simone Schroth)
Armin Jetter
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Denn schreiben will ich!
Anne Frank. Übers. und komm. von Simone Schroth
Reclam (2016)
262 S.
fest geb.