Beethoven hören

Martin Geck (1936-2019) gilt als einer der besten Beethoven-Kenner. Das Kernthema-Zitat zu diesem Buch nennt der Autor gleich zu Beginn: "Stürmischer Geist trifft auf kühle Profession". Es reicht nicht, die Beethovenschen Musik-Baupläne nur fachwissenschaftlich Beethoven hören gehörig aus- und nachzumessen, oft sind auch die schwärmerischen Laien im Beethoven-Diskurs so manchem näher als die Gelehrten ... Denn will man über Musik reden, kommt sowohl das Würdigen der Werkstruktur als auch viel Ausdruck von Fühlen, Erleben, Assoziieren, Fantasieren zum Tragen - der Gesamtweg führt dabei ja gar nicht selten bis zur Person des Komponisten. Und gerade bei Beethoven ist zu erleben, dass er in seiner Musik den Strukturen immer auch sein ebenso verletzliches wie kämpferisches Ich gegenübergestellt hat. In den einzelnen Kapiteln wird es hier mehr als anschaulich: Sturm-Sonate, Eroica-Thema, Anfang der Fünften, Entzauberung und Illusionsbrechung in der Achten, die Neunte u.a.; nach dem Dialog mit Peter Schleunig über "Ausbrüche" folgt neben weiterem auch sehr passend eine "Musikanalyse im Vorraum des Unsagbaren". Am Ende 170 Anmerkungen. - Empfehlenswert für anspruchsvolle Musik-Interessierte.

Georg Roth

Georg Roth

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Beethoven hören

Beethoven hören

Martin Geck
Reclam (2020)

181 Seiten : Notenbeispiele
fest geb.

MedienNr.: 951910
ISBN 978-3-15-011252-6
9783150112526
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Mu
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