Liebe Mama, ich lebe noch!
Es kann ganz schön spannend sein, in den Nachlässen von Menschen zu forschen und dabei vieles Unentdeckte ans Tageslicht zu befördern. So ist es auch dem österreichischen Publizisten Ernst Gelegs ergangen, der im Nachlass einer befreundeten alten Dame einen Karton mit über 100 Briefen eines ehemaligen Frontsoldaten findet. Gelegs nimmt sich der Briefe an und kommt dabei einer spannenden Geschichte auf die Spur. Die Briefe stammen von Leonhard Wohlschläger, dem Sohn des Wiener Politikers Jakob Wohlschläger. Die von ihm verfassten Dokumente entführen des Leser von "Liebe Mama, ich lebe noch!" in die Zeit der Jahrhundertwende und besonders mitten hinein in den Zweiten Weltkrieg. Hier hatte Leonhard Wohlschläger an der Front gedient und von dort aus immer wieder nach Hause geschrieben. Entstanden ist ein durchaus lesenswertes Buch, das die Geschichte eines jungen, lebenslustiges Mannes erzählt, der mitten "in den besten Jahren" zum Kriegsdienst an der Front eingesetzt wird. - Besonders für Bestände mit einem Schwerpunkt auf Geschichte ist das Buch empfehlenswert.
Fabian Brand
rezensiert für den Borromäusverein.
Liebe Mama, ich lebe noch!
Ernst Gelegs
K & S (2019)
223 S. : Ill.
fest geb.