Und dann der Tod...

Der Grazer Bischof richtet in seinen Meditationen ganz bewusst den Blick darauf, wie berühmte Menschen mit ihrem eigenen Sterben umgegangen sind. Unter diesem Blickwinkel zeichnet er etwa 80 Porträts von Gläubigen und Ungläubigen, angefangen in Und dann der Tod... der Antike bis herauf in unsere Zeit. Dass diese Miniaturen - bedingt durch den bemessenen Umfang - recht holzschnitzartig ausfallen, versteht sich von selbst. Was Egon Kapellari da über das Leben von Heiligen, von Humanisten, Schriftstellern, Künstlern, Politikern und anderen mehr erzählt, ist im Grunde nicht neu. Das Interessante nun freilich ist, dass der Bischof die geschilderten Leben auf ihren Tod hin und von ihrem Tod her zu deuten versucht. Das gelingt das eine Mal aussagekräftiger, das andere Mal nicht allzu sehr. Oftmals zeigt sich, dass Sterben und Tod nur schwer zu greifen sind, selbst dann, wenn man dies ganz bewusst tun will. Allemal lobenswert bleibt die Absicht des Bischofs, den Tod, der uns Heutigen so weit weggerückt ist, wieder näher ans Leben zu holen.

Rainer Boeck

Rainer Boeck

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Und dann der Tod...

Und dann der Tod...

Egon Kapellari
Styria (2005)

228 S. : Ill. (überw. farb.)
fest geb.

MedienNr.: 244424
ISBN 978-3-222-13188-2
9783222131882
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi, Fa
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