Ein Handschuh zu viel
Die Zwillinge Ned und Donny wohnen in Michigan, wo es im Winter oft sehr kalt ist. Weil ihre Eltern verreist sind, passt Großmama auf, dass sie immer warm angezogen sind und ihre Handschuhe nicht vergessen, wenn sie nach draußen gehen. Eines Tages vermisst Donny einen seiner roten Handschuhe und sucht ihn vergeblich bei Nachbarn, doch schon nach kurzer Zeit bringt das Nachbarsmädchen einen roten Handschuh vorbei. Der Verlust hat sich im ganzen Ort herumgesprochen, und alle möglichen Leute klingeln an der Tür, weil sie einen roten Handschuh gefunden haben: Mrs. Brown von nebenan, der Lehrer, der Briefträger, der Mann von der Müllabfuhr, der Milchmann und viele mehr, und Großmama sammelt alle in einer Schublade, bis die Eltern zurückkommen - und rote Handschuhe als Geschenk mitbringen. Aber Ned hat eine Lösung für die Handschuhflut: sie hängen alle roten Fäustlinge im Garten an eine Leine, und jeder, der einen verloren hat, kann ihn sich dort holen. Diese Handschuh-verloren-Schnur gibt es jetzt jeden Winter. - Handschuhe verlieren Kinder immer wieder - das haben auch Florence und Louis Slobodkin gewusst, und deshalb diese schon 1958 erstmals erschienene Geschichte gezeichnet und erzählt, die in einem Ort spielt, wo jeder sich um den anderen kümmert und hilft. Eine wunderschöne und warmherzige Wintergeschichte, breit empfohlen.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Ein Handschuh zu viel
Florence und Louis Slobodkin
Diogenes (2018)
27 S. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 3