Große Heilige
Das Werk "Große Heilige" des bereits 1988 verstorbenen reformierten Schweizer Theologen Walter Nigg gilt als Klassiker innerhalb der Kirchengeschichtsforschung. Zum ersten Mal 1947 erschienen, wurde es mehrere Male neu aufgelegt. Dies tut der Aktualität des Buches jedoch keinen Abbruch. Die Frage nach der Bedeutung von Heiligen für den modernen, aufgeklärten Menschen ist nach wie vor aktuell. Weil kein "Heiliger die ganze Heiligkeit" verkörpere, sondern nur eine "wesentliche Seite" dessen, versucht Nigg mit der Betrachtung von elf großen Heiligen die vielen Facetten von Heiligkeit darzustellen (S. 32). Seine Wahl fiel auf historisch verbürgte, also nicht legendäre Persönlichkeiten, darunter mit Gerhard Tersteegen auch ein Protestant. Der Erfolg des Buches liegt in der anschaulichen Sprache begründet, mit der es Nigg gelingt, gleichermaßen spannend wie detailreich das Leben und Wirken des jeweiligen Heiligen in seiner Zeit zu beschreiben. Auf die Lesbarkeit eher ungünstig wirkt sich die Entscheidung des Verlages für die Drucktype aus und für den geringen Zeilenabstand. Das kann Diogenes besser! Von diesem kleinen Makel abgesehen ein absolut lesenswertes Buch!
Sebastian Heuft
rezensiert für den Borromäusverein.
Große Heilige
Walter Nigg
Diogenes (2018)
537 S.
fest geb.