Die Zeit, die Zeit

Zwei Männer, Nachbarn, sind aus unterschiedlichen Gründen die Protagonisten dieses Romans. Peter Taler, der eine, sucht den Mörder seiner vor dem Haus erschossenen Frau. Albert Knupp, der andere, trifft minutiös Vorbereitungen für ein Experiment: Die Zeit, die Zeit Er will die Zeit, die seiner Meinung nach eigentlich nicht vergeht, zurückdrehen, auf beschränktem Raum - in seinem Haus und um sein Haus herum; alles soll wieder so aussehen wie vor 21 Jahren, als seine Frau noch lebte. Die beiden geraten aneinander, weil jeder den anderen heimlich beobachtet, schließlich kooperieren sie, weil sich jeder vom anderen Hilfe verspricht. Das Unterfangen Knupps erscheint natürlich sehr unglaubwürdig, erweist sich auch als höchst kompliziert und kostspielig, Taler macht aber mit, weil ihm sein Nachbar nach und nach Informationen über den vermutlichen Mörder seiner Frau zuspielt. Bis am Ende des Romans Taler endlich den wahren Mörder seiner Frau herausfindet und Knupp mit Talers enormer Hilfe das Ziel seiner Bemühungen - fast - erreicht, vergehen aufregende, spannende Tage. Der Autor Martin Suter mutet dem Leser - was das Zeitexperiment betrifft - eine ungewöhnliche, philosophisch und wissenschaftlich diskussionswürdige Lektüre zu, er schreibt aber so kurzweilig, amüsant und phasenweise auch spannend, dass man sein Vergnügen hat. Für anspruchsvolle Leser.

Hardy Scharf

Hardy Scharf

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Zeit, die Zeit

Die Zeit, die Zeit

Martin Suter
Diogenes (2012)

296 S.
fest geb.

MedienNr.: 364552
ISBN 978-3-257-06830-6
9783257068306
ca. 21,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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