Reise an den Rand des Universums

Urs Widmers schriftstellerisches Werk wurde immer wieder von seiner eigenen Biografie beeinflusst, so sehr, dass ihm nach der Fiktion nach eigener Aussage "nichts als die Wahrheit" blieb. Und so blickt der Schweizer Schriftsteller, 1938 geboren, zurück Reise an den Rand des Universums auf die ersten dreißig Jahre seines Lebens, die sich in natürliche Zehnjahresabschnitte aufteilen. Widmer lässt uns teilhaben an seiner Kindheit in Basel und der Vertreibung aus diesem Paradies, der Entdeckung des Triebs und der Schulzeit (an die er sich kaum in Details erinnert) und dem jungen Erwachsensein. Er tut dies in einem plaudernden Ton, mit liebevollem Blick auf sein früheres Ich und erzählt von Sommerwochen in der hintersten Ecke des Bündnerlands, seinen Marotten, von kleinen und bedeutenden Begegnungen und Dingen und schließlich den ersten Schritten ins Erwachsenenleben, den Aufenthalten in Frankreich. Widmers Memoiren enden mit der Niederschrift seines ersten Romans und dem Umzug nach Frankfurt am Main. - Urs Widmer erzählt so, wie er sich erinnert oder zu erinnern glaubt, gelegentlich sich selbst korrigierend, was den Eindruck des im persönlichen Gespräch Erzählten noch verstärkt. Am Ende jedes Abschnittes fasst er kurz die wichtigsten gesellschaftspolitischen Entwicklungen jener Zeit zusammen und stellt damit das Eigene in einen größeren Bezug. - Urs Widmers Autobiografie ist ein Buch voller Leben, das leuchtet und glänzt und sich spannend wie ein Roman liest. Wärmstens empfohlen! (Nominiert für den Deutschen Buchpreis)

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Reise an den Rand des Universums

Reise an den Rand des Universums

Urs Widmer
Diogenes (2013)

346 S.
fest geb.

MedienNr.: 576501
ISBN 978-3-257-06868-9
9783257068689
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Li
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