Oh ...

Ich-Erzählerin Michèle, eine erfolgreiche Filmproduzentin, wird in ihrem Haus nahe Paris von einem Maskierten überfallen und vergewaltigt. Statt zur Polizei zu gehen, lässt sie eine Alarmanlage einbauen und versucht, zur Tagesordnung überzugehen. Oh ... Zugleich macht sie sich Gedanken, ob die Tat eine Art Bestrafung gewesen sein könnte. Nach und nach erfährt man, dass ihr Vater in einem Kinderheim ein Massaker angerichtet hatte, als sie noch ein Teenager war. - Philippe Djian ist bekannt durch sein Kultbuch "Betty Blue", das auch verfilmt wurde. Sein Stil ist nicht frei von Kitsch und exaltierten Dialogen. In der ersten Hälfte des Buches laufen verschiedene Rückblicke ohne Absätze durcheinander, was den Leser zunächst verwirrt, aber durchaus Ausdruck der Verstörung der Ich-Erzählerin ist. Hat man das Personal des Buches erstmal kennengelernt, liest man gebannt und fassungslos weiter, was sich da noch alles zusammenbraut. Als Michèle nämlich seltsame SMS erhält und vor dem Haus öfter eine dunkle Gestalt zu sehen meint, möchte sie den Auflauerer am liebsten mit ihrem Pfefferspray stellen. Und von ihrem Nachbarn Patrick fühlt sie eine morbide Anziehungskraft ausgehen. - Ein spannender und etwas verstörender Roman. Ab mittleren Beständen. (Übers.: Oliver Ilan Schulz)

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Oh ...

Oh ...

Philippe Djian
Diogenes (2014)

230 S.
fest geb.

MedienNr.: 578904
ISBN 978-3-257-06904-4
9783257069044
ca. 21,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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