Maiglöckchenweiß

Jurij Pichler kehrt 25 Jahre, nachdem er an einem Mord an einem 10-jährigen Roma beteiligt war, nach Belgrad zurück. Als er tot an der Donau gefunden wird, wendet sich sein Anwalt an Milena Lukin, die drei Jobs unter einen Hut kriegen muss: Sie hält Maiglöckchenweiß Vorlesungen über Kriminalistik, berät die deutsche Botschaft und arbeitet an ihrer Habilitation über die Strafverfolgung von Kriegsverbrechen. Außerdem muss sie den 11. Geburtstag ihres Sohnes vorbereiten. Lukin und der Anwalt stehen vor einem Rätsel, bis sie auf einen Hinweis stoßen, der auf einen Zusammenhang mit dem Mord am letzten serbischen Ministerpräsidenten hinweist. - Das Autorenduo Schünemann/Volic schildert die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, außer um Milena Lukin geht es noch um eine Frau, die verzweifelt mit einem Sprung von einer Brücke ihr Leben beendet und um eine New Yorker Anwältin, die sich dem Land annähert, das sie vor 22 Jahren verlassen hat. Die Autoren kennen sich seit 25 Jahren. Christian Schünemann studierte Slawistik, ist Krimiautor und lebt in Berlin, Jelena Volic lehrt deutsche Literaturgeschichte in Belgrad und ist Spezialistin für deutsch-serbische Beziehungen. In ihrem gemeinsamen Roman machen sie Belgrad, das immer noch im Schatten der nationalistischen Bürgerkriege steht, zur Protagonistin. - Der spannende Politthriller kann gerne allen Büchereien empfohlen werden.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Maiglöckchenweiß

Maiglöckchenweiß

Schünemann & Volic
Diogenes (2017)

347 S.
fest geb.

MedienNr.: 591577
ISBN 978-3-257-06997-6
9783257069976
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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