Die Sünde der Frau

Welches sind die "Zutaten" dramatischer Biografien? Wie in diesen vier "Fallbeispielen" augenscheinlich: eine traumatische Kindheit, zu viele Männer, zu viel Alkohol, zu viele Selbstzweifel. Dies kann nur in Selbstzerstörung münden. Die renommierte Die Sünde der Frau niederländische Autorin bedient sich einer unglaublich präzisen Sprache, reich an Adjektiven, um die Lebensumstände von Marylin Monroe, Marguerite Duras, Jane Bowles und Patricia Highsmith zu analysieren. Sie taucht dabei gleichsam in deren Dasein ein, so intensiv ist ihr Blick in die Abgründe, in die seelischen Tiefen dieser Frauen. Frauen, die allesamt nach einer desaströsen Kindheit von der realen Identität in eine irreale flohen, ja fliehen mussten, um zu überleben, letztlich aber gerade daran zugrunde gingen. Das Leben der Protagonistinnen war geprägt von einem nachhaltigen Zerrissen-Sein und von Schuld, die sie stets bei sich selbst suchten. Der Autorin gelang ein literarisch nahezu perfektes Buch, mit allerdings unverhältnismäßig vielen Fremdwörtern, die auch dem gebildeten Leser einige Male das Nachschlagen nicht erübrigen. Gleichwohl ein aufwühlendes, sehr empfehlenswertes Buch. (Übers.: Hanni Ehlers)

Sabine Tischhöfer

Sabine Tischhöfer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Sünde der Frau

Die Sünde der Frau

Connie Palmen
Diogenes (2018)

94 S.
fest geb.

MedienNr.: 593692
ISBN 978-3-257-07022-4
9783257070224
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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